Plus
Region

Tierheime im Einsatz: Werden aus süßen Welpen „Kampfhunde“?

Von Katrin Steinert, Doris Schneider

Paulinchen und Bootsmann sind zwei süße Welpen. Sie kuscheln sich aneinander, tollen herum, spielen mit den bunten Kissen. Dass sie als Pitbull-Terrier auf der Liste gefährlicher Hunde stehen, hat sie vor Kurzem ins Koblenzer Tierheim gebracht. Die Welpen aus Bulgarien lebten auf Beton in einem Hinterhof und wurden beschlagnahmt. Ihre Besitzer hätten sie erst gar nicht ins Land bringen oder hier kaufen dürfen. Sogenannte Listenhunde dürfen nur in absoluten Ausnahmefällen gehalten werden. Die Rassen, die als gefährlich gelten, sollen perspektivisch aussterben. Auch in den Tierheimen in Mayen und Andernach werden sogenannte Listenhunde aufgenommen.

Lesezeit: 3 Minuten
Eine von ihnen ist Dana. Die Pitbull-Mix-Hündin lebt seit 5 Jahren im Mayener Tierheim – und wurde bislang nicht vermittelt. Leiterin Ruth Drießen erzählt, dass die fuchsfarbene Hündin damals völlig verängstigt und menschenscheu zu ihnen kam. Ihr Halter hatte die rechtlich geforderten Auflagen nicht erfüllt, es fehlten entsprechende Nachweise, sagt ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Beißstatistik 2017: Schäferhunde auffälliger als Listenhunde

Die Statistik der angezeigten Beißunfälle 2017 zeigt für Rheinland-Pfalz: Ingesamt wurden bei Angriffen durch Hunde 236 Menschen und 240 Hunde verletzt sowie 34 Hunde getötet. Dabei gehen nur wenige Vorfälle auf die in RLP als Listenhunde bestimmte Rassen zurück:

  • Staffordshire Bullterrier und -mix (0 angezeigte Angriffe)
  • Pitbull Terrier und -mix (0)
  • American Staffordshire Terrier (3-mal Menschen, 3-mal Hunde verletzt) und -mix (1 Hund getötet)
  • auffallend viele Unfälle wurden von Schäferhunden verursacht (27 Menschen und 31 Hunde verletzt, 5 Hunde getötet)
  • und von -mixes (12 Menschen und 16 Hunde verletzt, 1 Hund getötet)
  • auch Labradore griffen an (9 Menschen und 7 Hunde verletzt)
  • und -mixes (4 Menschen und 6 Hunde verletzt, 1 Hund getötet)
  • auch Rottweiler bissen zu (10 Menschen und 11 Hunde verletzt)
  • und -mixes (4 Menschen und 2 Hunde verletzt)

Die vollständige Statistik mit allen erfassten Angriffen ist hier abrufbar. kst

„Listenhunde“ statt „Kampfhunde“

„Kampfhunde“ gibt es eigentlich nicht, wohl aber Hunde, die laut Landeshundegesetz in Rheinland-Pfalz als gefährlich gelten und nur unter ganz eingeschränkten Bedingungen gehalten werden dürfen (sogenannte Listenhunde).

Dazu gehören neben bissigen und aggressiven Hunden auch per se Hunde der Rassen American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Pitbulls sowie Hunde, die von einer dieser Rassen abstammen. Die Bestimmungen sind aber in allen Bundesländern uneinheitlich, was auch daran liegt, dass die Beurteilung der Tiere unterschiedlich ist: Viele Experten halten sie für aggressiver als andere Rassen, andere sagen allerdings, das ist nicht so. dos

Meistgelesene Artikel