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Weiler

Rücklagenkasse ist prall gefüllt

Einstimmig verabschiedete der Ortsgemeinderat Weiler während seiner jüngsten Sitzung den Haushalt. Was den Ort auszeichnet, sind die außerordentlich hohen Rücklagen. Aber denen geht es aufgrund eines saftigen Minus jetzt gewaltig an den Kragen. Dennoch bleibt die Gemeinde schuldenfrei. Folglich muss sie auch keinen Kredit aufnehmen, um den Etat ausgleichen zu können. Und treten die gestellten Prognosen ein, dann klettert bereits ab dem Jahr 2013 das Sparguthaben wieder in gewohnte Höhen. Auch der Gemeinde Weiler geht es nicht anders als den meisten anderen Kommunen der Verbandsgemeinde (VG) Vordereifel – sie muss mit Mindereinnahmen zurechtkommen. Allein bei der Gewerbesteuer fallen in diesem Jahr mit 150 000 Euro rund 400 000 Euro weniger an als noch im vergangenen Haushaltsjahr. Der Grund: Ein Unternehmen beansprucht zu viel gezahlte Gewerbesteuern zurück. Die Rückzahlung ist in den 150 000 Euro bereits berücksichtigt. Hohe SteuerkraftEin kleines Plus ist allerdings beim Anteil an der Einkommenssteuer zu verzeichnen. Hier erwartet die Gemeinde 140 000 Euro. Das sind rund 11 000 Euro mehr gegenüber dem vergangenen Haushaltsjahr. Schlüsselzuweisungen erhält Weiler wegen seiner hohen Steuerkraft keine. „Im Jahr 2010 lag die Steuerkraft um das Vierfache über dem Landesdurchschnitt“, sagte Ortsbürgermeister Hermann-Josef Thelen, der neben VG-Bürgermeister Gerd Heilmann die wichtigsten Eckdaten des Zahlenwerkes erläuterte. Während die Steuerkraft in Rheinland-Pfalz umgerechnet pro Einwohner 510 Euro ausmacht, liegt sie laut Thelen in Weiler sogar bei mehr als 2000 Euro pro Kopf.Sportlerheim erhält KanalInvestieren wird Weiler unter anderem in den Kanalanschluss für das Sportlerheim. Dort werden auf einer Länge von etwa 400 Meter Anschlussrohre verlegt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 50 000 Euro. Für Weiler entstehen jedoch nur Kosten für den Hausanschluss in Höhe von 5000 Euro. Und für das Gemeindehaus werden Tische und Stühle angeschafft. Das macht rund 3000 Euro an Kosten aus. Ein Wermutstropfen ist das Minus im Ergebnishaushalt. „Auch für Weiler gilt, dass es die laufenden Abschreibungen nicht erwirtschaften kann. Der Ergebnishaushalt, in dem die Abschreibungen in Höhe von 115 000 Euro enthalten sind, schließt mit einem Minus in Höhe von 293 000 Euro“, bemerkte diesbezüglich Bürgermeister Gerd Heilmann. Was Weiler allerdings von den anderen Gemeinden in der Vordereifel unterscheidet, sind die hohen Rücklagen. Das Sparschwein ist mit 650 000 Euro prall gefüllt. Aufgrund des Finanzmittelfehlbetrages in Höhe von 295 000 Euro geht’s dem Schweinchen zwar gewaltig an den Speck, aber trotz der Entnahme verbleibt den Weilerern am Ende des Jahres noch immer eine stattliche Summe von rund 355 000 Euro in der Rücklagenkasse, mit denen sich noch manches in der Gemeinde bewerkstelligen lässt. Und ab dem Jahr 2013 ist schon wieder ein Ansteigen der Rücklagen vorausgesagt. Erfreut zeigte sich Ortschef Hermann-Josef Thelen über die Versorgung mit dem schnellen DSL, die für Weiler mittlerweile abgeschlossen ist. „Das war ein langer Kampf, aber letztendlich hat es geklappt“, sagte Thelen. Aufgrund des damit verbundenen Funkmastes, der am Martinsfeuerplatz aufgestellt wurde, muss für das Feuer eine neue Abbrandstelle gefunden werden. Das wird vermutlich der alte Schuttplatz sein.

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Weiler - Einstimmig verabschiedete der Ortsgemeinderat Weiler während seiner jüngsten Sitzung den Haushalt. Was den Ort auszeichnet, sind die außerordentlich hohen Rücklagen. Aber denen geht es aufgrund eines saftigen Minus jetzt gewaltig an den Kragen. Dennoch bleibt die Gemeinde schuldenfrei. Folglich muss sie auch keinen Kredit aufnehmen, um den Etat ...