Kommentar: Keine politische Alternative in Sicht
Der Geysir und die Essbare Stadt sind Erfolgsgeschichten, die Andernach national und teils sogar international bekannt gemacht haben. Beim Schuldenabbau wurden Fortschritte erzielt, bei Kennzahlen wie der Betreuungsquote ist die kleine Rheinstadt Spitze. Mit all diesen Pluspunkten ist der Name Achim Hütten untrennbar verbunden, sodass es kaum einen Bürger geben dürfte, dem der Gedanke an acht weitere Jahre unter dem Sozialdemokraten schlaflose Nächte bereiten dürfte.
Kein guter Zustand für die Demokratie auf kommunaler Ebene ist es allerdings, wenn bereits jetzt absehbar ist, dass wohl keine Partei einen Kandidaten gegen Hütten ins Rennen schicken wird. Denn politische Alternativen sind ein Lebenselixier der Demokratie, und Gelegenheiten, diese durch kraftvolle Oppositionsarbeit sichtbar zu machen, hätte es sicher auch ohne Skandale in Hüttens dritter Amtszeit gegeben – etwa im Hinblick auf die schleppend angelaufene Entwicklung des Weissheimer-Geländes. Nun, da seine Wiederwahl als relativ gesichert gelten kann, bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Kräfte für die Zeit nach der Ära Hütten aufstellen.
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