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Mayen/Region

Mayener Kripo ermittelte in spektakulärem Fall: Internetgangster können jeden jederzeit angreifen

Internetkriminalität wächst wie kein anderer Strafbereich. Fast alle Verbrechen, die es in der realen Welt gibt, gibt es auch digital.
Internetkriminalität wächst wie kein anderer Strafbereich. Fast alle Verbrechen, die es in der realen Welt gibt, gibt es auch digital. Foto: picture alliance/Monika Skolim

Es war eine der spektakulärsten Festnahmen der jüngeren Vergangenheit in ganz Rheinland-Pfalz. An den zwei Jahre dauernden Ermittlungen war das FBI beteiligt, Interpol, BKA, LKA, federführend waren Beamte der Mayener Kripo. Anfang März 2016 war es endlich so weit: Bundesweit wurden 170 Wohnungen und Firmen durchsucht, in Remagen wurde ein sehr dicker Fisch festgenommen. Ein 22-jähriger Hacker, der weltweit mehr als 4600 Kunden mit selbst programmierter Schadsoftware beliefert hatte.

Lesezeit: 3 Minuten
Den Schaden, den der Star-Hacker und dessen Kunden anrichteten, ist nicht beziffert. Und auch nicht, ob sie Firmen oder Privatpersonen in unserer Region angegriffen haben. Aber das gewaltige Ausmaß zeigt: Das Phänomen Internetkriminalität (Cybercrime) wächst laut BKA wie kein anderer Strafbereich. Ein sehr komplexer und vielschichtiger Bereich ist es zudem: ...
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Wie man sich vor Internetgangstern schützt

Die häufigsten Betrugsarten von Internetgangstern sind laut dem Mayener Kripoleiter Thorsten Runkel: Datenklau durch Schadsoftware und infizierte E-Mails; Ausspähen durch Zugangsdaten; Betrügereien durch Onlinefirmen, die es gar nicht gibt; infizierte, gefälschte Bewerbungsunterlagen. Ähnlich vielseitig ist der Schutz vor den Internetverbrechern. Viele Privatpersonen sowie kleine und mittelständische Firmen sehen sich noch nicht als Ziel. Oft können sie keinen eigenen Sicherheitsexperten abstellen. Das ist nicht immer notwendig. Schließlich sind es zunächst ein paar einfachere Aspekte, die man beachten sollte: Dazu gehört ein gesundes Misstrauen, etwa gegenüber E-Mails mit allzu dreisten Betrugsversuchen. Volksbank und Sparkasse betonen, dass sie ihre Kunden weder telefonisch noch per Brief oder Mail auffordern, persönliche Daten und Passwörter preiszugeben. Virenabwehrsysteme sowie Betriebssysteme sollten aktualisiert und auf dem neuesten Stand sein. Weitere Maßnahmen sind das Speichern von sehr sensiblen Daten in einem isolierten Netzwerk und das Erstellen von Back-ups.

Weitere Infos gibt das Landeskriminalamt unter dem Kurzlink www.ku-rz.de/cybercrime

So reagieren Banken, wenn Kunden abgezockt werden

Werden Kunden von Kreissparkasse Mayen und Volksbank Rhein-Ahr-Eifel von Internetgangstern betrogen, setzen sich beide Banken dafür ein, dass die Kunden nicht auf ihrem Schaden sitzen bleiben, wie die Geldhäuser versichern. Udo Lohner von der KSK betont: „Das Online-Banking und die Sparkassen-Apps der Kreissparkasse sind sicher, deshalb gab es auch noch nie einen Schadensfall aufgrund von Unsicherheiten in den Online-Systemen.“ Man rate aber den Kunden dringend, auch die eigenen Daten und den persönlichen Computer zu schützen: die Zugangsdaten zum Online-Banking geheim halten, beim Öffnen von unbekannten E-Mails und Dateianhängen vorsichtig sein und aktuelle Anti-Virenprogramme einsetzen. „Sollte es hierbei in ganz seltenen Fällen zu einem Schaden kommen, leiten wir diesen an den zentralen Haftungsfonds weiter.

Hier wird nach erfolgter Überprüfung im Regelfall eine Erstattung veranlasst.“ Wurde Geld fälschlicherweise via Onlinebanking auf ein falsches Konto überwiesen, drängt die Zeit, um die Transaktion zu stoppen. Bekommt etwa die Volksbank das Geld nicht zurück, meldet sie den Schaden ihrer Versicherung. Um generell größere Schäden zu verhindern, hilft beim Onlinebanking das Sicherheitslimit. Bei der Volksbank liegt das erstmal automatisch bei 5000 Euro täglich. jl
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