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Mayen

Kegelbahn in Mayener Flüchtlingsheim: War das nötig?

Von Hilko Röttgers
„Am Viadukt“ – so steht es an diesem Gebäude an der Bürresheimer Straße. Der Schriftzug hat gut 1700 Euro gekostet – eine notwendige Anschaffung für eine Flüchtlingsunterkunft?
„Am Viadukt“ – so steht es an diesem Gebäude an der Bürresheimer Straße. Der Schriftzug hat gut 1700 Euro gekostet – eine notwendige Anschaffung für eine Flüchtlingsunterkunft? Foto: Elvira Bell

Bei der Sanierung von Flüchtlingsunterkünften in Mayen soll eine Reihe von überflüssigen Arbeiten in Auftrag gegeben und ausgeführt worden sein. Dabei geht es unter anderem um die Instandsetzung einer Kegelbahn und die Einrichtung eines Besprechungszimmers. Insgesamt sollen nach Informationen unserer Zeitung unnötige Ausgaben von mindestens 150.000 Euro entstanden sein.

Lesezeit: 2 Minuten
Ausgangspunkt ist der hohe Zuzug von Flüchtlingen Ende 2015/ Anfang 2016, in dessen Folge auch die Stadt Mayen kurzfristig Unterkünfte für die Neuankömmlinge bereitstellen musste. Dazu kaufte und sanierte die Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) mehrere Immobilien. Die Gelder stammten aus einem Sonderprogramm des Bundes zur Schaffung von Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge. Doch bei der ...
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RZ-Kommentar: Hilko Röttgers zum möglichen Schaden

Ja, die Sanierung der Flüchtlingsunterkünfte hat viel mehr Geld gekostet als geplant. Und ja, es sieht sehr danach aus, als wäre ein guter Teil der Arbeiten nicht wirklich nötig gewesen.

Hilko Röttgers.
Hilko Röttgers.
Foto: Jens Weber
Dass der finanziell ohnehin schon gebeutelten Stadt Mayen dadurch ein materieller Schaden entstehen wird, lässt sich nicht ausschließen. Aber da geht es nur um Geld. Schaden entsteht auch an anderer Stelle, und der wiegt vielleicht viel schwerer.

Wenn Hunderttausende Euro ausgegeben werden, ohne dass es dafür Beschlüsse der Gremien gibt; wenn Dinge finanziert werden, die mit gesundem Menschenverstand betrachtet unnötig sind, während für andere, wichtige Dinge kein Geld da ist; und wenn über die Konsequenzen, die aus solchen Vorgängen folgen sollen, nur hinter verschlossenen Türen gesprochen wird – dann vermittelt das selbst im kleinen Mayen den Eindruck, dass die da oben sowieso machen, was sie wollen. All das schwächt das Vertrauen in die Politik und könnte Wasser auf den Mühlen derjenigen sein, die sich als Alternative zu den etablierten Parteien ausgeben.

Deswegen muss die ganze Geschichte jetzt so schnell wie möglich geklärt werden. Ein deutliches Wort aus dem Rathaus wäre schon mal ein Anfang.

E-Mail: hilko.roettgers@
rhein-zeitung.net

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