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Mayen

Ein Obstbaum zur Geburt? Es gibt Kritik an der Idee der Mayener Grünen

Von Hilko Röttgers
Frisch gebackene Eltern sollen zur Geburt einen Obstbaum vond er Stadt geschenkt bekommen. Die Idee der Mayener Grünen stößt jedoch auch auf Kritik. 
Frisch gebackene Eltern sollen zur Geburt einen Obstbaum vond er Stadt geschenkt bekommen. Die Idee der Mayener Grünen stößt jedoch auch auf Kritik.  Foto: rzGrafik

Die Mayener Grünen möchten, dass die Stadt frisch gebackenen Eltern zur Geburt ihres Nachwuchses einen Obstbaum schenkt. Das wäre nicht nur ein schöner Willkommensgruß für die neugeborenen Mayener Mitbürger, argumentieren die Grünen, sondern würde zugleich auch der Natur nützen. Dieser Vorschlag ist allerdings nicht unproblematisch.

Lesezeit: 3 Minuten
Bis zu 10.000 Euro stehen im Mayener Etat für die sogenannten Geburtsbäume bereit. Die Rechnung der Grünen geht so: Pro Jahr kommen im Stadtgebiet rund 200 Kinder zur Welt. Damit das Alter des Geburtsbaums immer dem des Kindes entspricht, sollten maximal einjährige Bäume verschenkt werden. Die kosten nicht mehr als ...
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Und das gibt es anderswo

Kreis MYK. Dass frisch gebackene Eltern zur Geburt des Kindes ein Geschenk von ihrer Kommune bekommen, ist im Kreis MYK keine Seltenheit. Geburtsbäume werden dort zwar noch nicht verteilt – damit wäre Mayen im weiten Umkreis Vorreiter. Über Aufmerksamkeiten in anderer Form dürfen sich Väter und Mütter aber zum Beispiel in den Verbandsgemeinden (VG) Mendig und Pellenz und im Maifeld-Ort Mörz freuen. Und in Oberfell an der Mosel gab es vor einigen Jahren sogar eine wertvolle Überraschung.

Schon seit zehn Jahren gibt es in der VG Mendig die Initiative „Familienfreundliche Verbandsgemeinde“. Damit soll der Familienförderung in der Politik der VG eine größere Rolle spielen. Dass hinter dem Titel mehr steckt als nur schöne Worte, zeigt sich etwa am Umgang mit den neugeborenen Einwohnern der Verbandsgemeinde. Für sie und ihre Eltern richtet die VG sogenannte Willkommensabende aus. Dort bekommen die Eltern nicht nur die umfangreiche Broschüre „Willkommen im Leben – willkommen in der Verbandsgemeinde Mendig“, sondern es gibt für den Nachwuchs auch ein Willkommensgeld von 100 Euro, ein Tuch mit dem eingestickten Namen des Kindes und diverse Gutscheine.

Die VG Pellenz hat ein vergleichbares Projekt: „Angekommen – angenommen in der Verbandsgemeinde Pellenz“ heißt es. Das Projekt bündelt Infos unterschiedlicher Träger und stellt sie jungen Familien zur Verfügung. Eltern von Neugeborenen erhalten zur Geburt zudem einen Glückwunsch der VG, auch im Namen der Projektträger Caritasverband und Familienbildungsstätte in Andernach. Verbunden ist dies mit einem Angebot für einen Begrüßungsbesuch durch einen geschulten Ehrenamtlichen. Die jungen Familien erhalten eine Begrüßungstasche mit Geschenken, Gutscheinen und wichtigen Infos von Kindergärten, Kinderärzten, Krabbelgruppen und Kursen für Eltern und Kind.

Einige Monate ist es her, dass in Mörz die Einwohnerzahl von 211 auf 212 gestiegen ist. Das nahmen die Interessengemeinschaft Mörz und weitere Gratulanten zum Anlass, das mittlerweile schon fest etablierte sogenannte Mörzer Kindergeld zu überreichen. Dabei richtet sich die Höhe des „Willkommensgrußes der Dorfgemeinschaft“ immer nach der jeweiligen Einwohnerzahl des Ortes zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes. Dementsprechend gab es für die Eltern einen Scheck über 212 Euro.

Noch mehr „Kindergeld“ zahlte aus eigener Tasche vor einigen Jahren der im Jahr 2015 verstorbene ehemalige Ortsbürgermeister von Oberfell, Horst-Josef Meurer. Für jedes Neugeborene überbrachte er den glücklichen Eltern eine Babyprämie von stolzen 1000 Euro.

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