Sturm lässt Bäume auf Autobahn fallen: Orkan „Friederike“ sorgt für Sperrung der A 61
Kilometerweit staute sich der Verkehr auf der Autobahn 61, nachdem gegen Mittag zwischen der Anschlussstelle Dieblich und der Raststätte Mosel-West Bäume auf die Fahrbahn gestürzt waren. Foto: Sascha Ditscher
Sturmtief „Friederike“ hat auch in der Region um Koblenz zugeschlagen – allerdings scheinbar nicht so heftig wie in anderen Teilen Deutschlands. Den Verkehr auf der Autobahn 61 erwischte es allerdings richtig.
Lesezeit: 1 Minute
Denn die Autobahn musste einseitig gesperrt werden, nachdem zwischen der Anschlussstelle Dieblich und der Raststätte Mosel-West Bäume auf die Fahrbahn gestürzt waren. Eine Frau, die in Richtung Mainz unterwegs war, hatte dabei noch Glück im Unglück: Ihr Wagen wurde von einem umstürzenden Baum getroffen, wie die zuständige Autobahnpolizei Emmelshausen mitteilte. ...
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Hunderte Bahnreisende stranden am Koblenzer Hauptbahnhof
„Es gibt Schlimmeres“, findet Despina Oustapasidou – nichts ahnend, dass es wenig später für sie nicht mehr weitergeht. So wie die Griechin, die von Stuttgart aus nach Krefeld reisen will, reagieren am Donnerstagnachmittag viele am Koblenzer Hauptbahnhof. Immer wieder blicken die Zugreisenden auf die Anzeigentafel oder tippen hektisch auf dem Handy herum, um die aktuellen Abfahrtszeiten ihres Zuges zu kontrollieren. Häufig steht dort, dass vereinzelt Nahverkehrszüge fahren.
Richtig sauer, dass lange Wartezeiten angesagt sind, ist aber niemand. Vielmehr zeigt der Großteil Verständnis für die Einschränkungen durch Sturmtief „Friederike“ im Bahnverkehr. „Das erlebt man immer wieder mal“, sagt beispielsweise der Koblenzer Dieter Cornel. Der leidenschaftliche Bahnfahrer will eigentlich nach Köln, um sich um 20 Uhr eine Ballettaufführung anzuschauen. Fast drei Stunden wartet er, ehe gegen 15.30 Uhr die Lautsprecherdurchsage ertönt, dass am Donnerstag keine Fernzüge der Deutschen Bahn in ganz Deutschland mehr fahren. Ob es Cornel doch noch zur Aufführung schafft? „Ich weiß es nicht“, meint er. Mit dieser Aussage ist der ältere Mann von der Karthause nicht allein.
Viele Reisende sind ratlos und suchen am Donnerstag am Informationsschalter oder im Reisezentrum der Bahn nach Hilfe. Mehrere Dutzend Meter ist die Schlange lang, die bis zu Gleis 1 reicht. Die Bahnmitarbeiter arbeiten im Akkordtempo, stets gut gelaunt und zeigen Lösungen auf. Vielen Gestrandeten bleibt nichts anderes übrig, als sich in Koblenz ein Hotelzimmer zu nehmen, in den Sozialen Netzwerken nach einem Unterschlupf für die Nacht zu fragen oder aber auf Fernbusse auszuweichen. Nasir, ein junger Afghane aus Kaiserslautern der nach Bonn will, hat dagegen Glück: „Mein Bruder kann mich in zwei Stunden mit dem Auto abholen.“ Für viele andere „Leidgenossen“ wird es dagegen erst am Freitag weitergehen.