Das eigene Leben riskieren, Umwege in Kauf nehmen oder das Rad durch Unterführungen schieben – das können doch nicht ernsthaft die Alternativen sein, über die Radfahrer nachdenken müssen, wenn sie beispielsweise vom Rauental in die Innenstadt wollen. Man kann fast hinspucken, aber es gibt keine vernünftige Verbindung.
Dabei wiederholen doch Kommunalpolitiker fast schon gebetsmühlenartig seit Jahren, dass der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr von jetzt 8 auf irgendwann einmal 16 Prozent erhöht werden soll. Das passt einfach nicht zusammen: Wenn man die Bedingungen nicht verbessert, wird sich niemand zusätzlich aufs Rad setzen. Ein paar Piktogramme auf der rechten Fahrbahn im Kreisel reichen da nicht aus.
Vielleicht kann sich die Stadt ja zunutze machen, dass – im Gegensatz zu Autofahrern in anderen Ländern – praktisch niemand die innere Spur befährt, also auch keine zwei Fahrbahnstreifen für Autofahrer nötig sind: Eine breite, äußere Spur könnten die Radler nutzen, eine breite innere die Autofahrer. Richtig schnell fahren kann man im Kreisel sowieso nicht, also würde Tempo 30 hier niemandem wehtun. Naiv gedacht? Vielleicht. Aber wenn man nichts ändert, bleibt der Kreisel eine Barriere.
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