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Koblenz

Nachfolge muss geklärt werden: Wird Ulrike Mohrs neue Koblenzer Bürgermeisterin?

Von Peter Burger, Doris Schneider
Ulrike Mohrs.
Ulrike Mohrs. Foto: Kallenbach

Großes Bedauern herrscht bei Vertretern aller Parteien darüber, dass Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein aus gesundheitlichen Gründen ihr Amt niederlegt. Denn von allen wird sie wegen ihrer fachlichen Kompetenz und ihrer herzlichen und zupackenden Art überaus geschätzt. Aber der Blick muss auch nach vorn gehen: Wer kann ihre Funktion übernehmen?

Lesezeit: 2 Minuten
Nur einen Tag nachdem die 63-Jährige ihren Verzicht auf das Amt der Bürgermeisterin erklärt hat, präsentiert der neue CDU-Kreisvorsitzende Mark Scherhag eine potenzielle Nachfolgerin: Ulrike Mohrs (53), seit sechs Jahren Leiterin der Koblenzer Agentur für Arbeit. „Wir bedauern außerordentlich, dass wir über eine Nachfolge von Marie-Theres Hammes-Rosenstein überhaupt sprechen müssen, ...
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Kleine Parteien gehen von Deal aus

Auch bei den kleineren Parteien und Wählergemeinschaften, die im Stadtrat vertreten sind, ist es ein Thema, wer der nächste Bürgermeister wird – und ob CDU und SPD, die zusammen eine große Mehrheit im Rat haben, wieder in einem Deal vereinbaren, wer das Amt bekommt.

„De facto gibt es ja eine Große Koalition in Koblenz“, sagt Gregor Höblich, Vorstandssprecher der Grünen. Er kann zwar verstehen, dass es für die großen Parteien bequem wäre, auf diese Weise wieder ein Mitglied des Stadtvorstands zu bestimmen – schließlich wurde der frühere grüne Kulturdezernent Detlef Knopp vor Jahren auch so gewählt. Übergangen fühlt sich die Partei aber doch. „Uns ist vor allem wichtig, dass der neue Amtsinhaber ein grünes Verständnis hat. Das ist wichtiger als die Parteizugehörigkeit“, so Höblich.

Walter Baum, Vorsitzender der FBG, sagt: „Sicher führen die großen Parteien schon Gespräche, denn es soll ja Absprachen geben, nach denen die CDU ein Vorschlagsrecht für die oder den Neuen auf dem Posten des Bürgermeisters haben soll.“ Wenn jemand von außerhalb des Rats käme, würde die FBG das sehr begrüßen, „denn man wird ja mit der Zeit auch in Rat und Verwaltung betriebsblind“. Baum plädiert für eine ordentliche Ausschreibung, damit sich jemand bewerben kann, der die schwierigen Aufgabenfelder wie Soziales und Ordnungsamt bewältigen kann. Eine neue Bürgermeisterin wäre wegen der Ausgeglichenheit im Stadtvorstand schön, aber wenn ein Mann bessere Qualifikationen hätte, wäre dieses Argument wichtiger, so Baum.

FDP-Chef David Hennchen kritisiert: „Die großen Parteien teilen sich die Posten untereinander auf, und als kleine Partei hat man nix zu sagen.“ Seine Meinung: Die Qualifikation des Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters ist entscheidend – nicht das Parteibuch.

Rolf Pontius, Vorsitzender der AfD, vermutet, dass die Verwaltung sozusagen eine interne Lösung findet: Einer der beiden anderen Dezernenten könnte Bürgermeister werden. „Und ich gehe davon aus, dass das ein CDU-Mann sein wird“, sagt er und bezieht sich damit auf Baudezernent Bert Flöck.

Unisono zeigten sich Vertreter aller Parteien und Wählergruppen tief betroffen, dass Marie-Theres Hammes-Rosenstein ihr Amt aus gesundheitlichen Gründen niederlegt. Stephan Wefelscheid, Vorsitzender der BIZ, wollte sich zu der Nachfolgefrage nicht äußern, zollte der bisherigen Amtsinhaberin aber bei allem Bedauern seinen Respekt für diesen Schritt: „Das Amt des Bürgermeisters fordert sehr viel Kraft und Präsenz. Die Bürgermeisterin Hammes-Rosenstein handelt äußerst verantwortungsbewusst und weitsichtig, wenn sie ihr Amt nunmehr zur Verfügung stellt.“ sem/dos

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