Plus
Koblenz

Nach Mord am Koblenzer Hauptfriedhof: Spezialisten reinigen Tatort

Von Doris Schneider
Blut und Chemikalien von der Spurensicherung haben Mitarbeiter der Stadt und der Feuerwehr jetzt vom Tatort auf dem Hauptfriedhof entfernt. Vor etwas mehr als drei Monaten wurde an dieser Stelle der 59-jährige Gerd Michael Straten ermordet und enthauptet.  Fotos: Sascha Ditscher
Blut und Chemikalien von der Spurensicherung haben Mitarbeiter der Stadt und der Feuerwehr jetzt vom Tatort auf dem Hauptfriedhof entfernt. Vor etwas mehr als drei Monaten wurde an dieser Stelle der 59-jährige Gerd Michael Straten ermordet und enthauptet. Fotos: Sascha Ditscher Foto: Sascha Ditscher

Auch die letzten Spuren sind jetzt weg: Montagmorgen ist der Tatort am Koblenzer Hauptfriedhof gereinigt worden. Der Blutfleck, die Chemikalien von den Untersuchungen der Spurensicherung, die rot-weißen Flatterbänder rund um die Batterie Hübeling sind beseitigt. Sonnenflecken scheinen durch die Bäume, der Wind weht leicht über den Friedhof, Vögel zwitschern. Davon, dass hier vor fast exakt 100 Tagen der 59-jährige Gerd Michael Straten ermordet und enthauptet wurde, gibt es jetzt keine Zeugnisse mehr.

Lesezeit: 3 Minuten
Mit einem Hochdruckreiniger und Spezialmitteln haben Mitarbeiter der Stadt den Boden geschrubbt und mit einem Wasserschlauch abgespritzt, Fachleute der Feuerwehr haben mit einem Spezialgerät alles aufgesaugt. Dieser Bereich des Friedhofs ist nun wieder allgemein zugänglich. Im Übrigen wurde die Leiche von Straten nicht – wie zunächst berichtet – im quasi ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Die Chronologie im Mordfall

Das wissen wir über das Verbrechen:

22. März: Gerd Michael Straten wird am Abend das letzte Mal lebend gesehen, am Saarplatz.

23. März: Am Nachmittag, gegen 14.30 Uhr, wird seine Leiche gefunden, und zwar in der Batterie Hübeling auf dem Hauptfriedhof.

26. März: Die Polizei informiert in einer Pressemitteilung die Öffentlichkeit über das Verbrechen. Es deute darauf hin, dass es sich um einen gewaltsamen Tod handele, wird vorsichtig formuliert. Die Soko Hauptfriedhof nimmt ihre Arbeit auf.

28. März: Aus Gerüchten wird grausame Wahrheit: Die Polizei bestätigt gegenüber unserer Zeitung, dass der Getötete enthauptet wurde. Erst später wird auch mitgeteilt, dass der Fundort der Tatort ist und der abgetrennte Kopf – entgegen anderslautender Gerüchte) in der Nähe des Körpers lag.

29. März: Die Polizei informiert in einer Pressekonferenz über den Mordfall, der „außergewöhnlich brutal und menschenverachtend“ gewesen sei, so Oberstaatsanwalt Rolf Wissen. Über den Menschen Straten weiß man nun ein bisschen mehr: Er stammte aus Köln, kam 1979 nach Koblenz und führte in der Altstadt von 1986 bis 1997 ein Geschäft, in dem er Kunst und Bilderrahmungen anbot. Danach war er weitgehend wohnungslos, kampierte regelmäßig in dem Gebäude auf dem Friedhof, in dem er tot gefunden wurde.

31. März: Mit Flugblättern gehen Beamte der Polizei auf Anwohner in Friedhofsnähe und auf Passanten zu. Sie suchen mögliche Zeugen, die mehr über den sehr zurückgezogen lebenden 59-Jährigen und über mögliche Hintergründe für die Tat sagen können.

16. April: 700 Hinweise sind bisher eingegangen, so die Polizei, aber noch gibt es keine heiße Spur.

8. Juni: Die Soko wendet sich mit neuen Fragen an die Öffentlichkeit. So geht es unter anderem um einen Streit Stratens mit einem dunkelhäutigen Mann mit Rastalocken und roten Schuhen im August 2017 am Bahnhof und um zwei Männer, die in den Tagen rund um den Mord in der Nähe des Pulverturms waren.

23. Juni: Drei Monate nach dem Mord hat die Soko rund 1000 Zeugen befragt. Und sie arbeitet unvermindert intensiv an dem Fall. Eine richtig heiße Spur gibt es aber derzeit nicht.

Der Mordfall Gerd Michael Straten
Meistgelesene Artikel