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Koblenz

Nach bestialischem Mord in Koblenz: Rund um den Friedhof herrscht Angst

Von Doris Schneider

Manchmal täglich ist eine junge Koblenzerin mit ihrem Baby früher auf dem Friedhof spazieren gegangen. Seitdem der Mord an Gerd Michael Straten und die grauenhafte Tatsache, dass der 59-Jährige enthauptet wurde, bekannt sind, hat sie keinen Schritt mehr auf das Gelände gemacht. Und sie ist nicht die Einzige.

Lesezeit: 3 Minuten
Auch direkte Anwohner aus der Beatusstraße gehen seitdem nicht mehr hin, besuchen auch die Gräber ihrer Angehörigen nicht mehr, berichten sie in Gesprächen mit der RZ. Angst herrscht rund um den Friedhof. Und auch in den benachbarten Stadtteilen. „Ich schließe nachts meine Wohnungstür ab, das habe ich sonst nie gemacht“, sagt ...
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Wer kann helfen, den Mord aufzuklären?

Die Soko Hauptfriedhof sucht weiterhin Zeugen, die etwas über den Ermordeten und sein Umfeld sagen können.

  • Wer kannte Gerd Michael Straten?
  • Wer kann Angaben zu seinem Umfeld und zu Kontaktpersonen machen?
  • Wer hat Auffälliges im Bereich des Hauptfriedhofes bemerkt?
  • Wer kann Angaben zu Streitigkeiten zwischen dem Opfer und anderen Personen machen?
  • Wer kennt weitere Personen, die auf dem Hauptfriedhof leben oder sich dort oft aufhalten?
  • Wer kann sonstige sachdienliche Hinweise geben?

Hinweise nehmen die Kriminaldirektion Koblenz, Tel. 0261/1031, sowie jede andere Polizeidienststelle entgegen. Infos: www.polizei.rlp.de/de/fahndung

Polizei hat ihre Präsenz verstärkt

Der Mord auf dem Hauptfriedhof bewegt nicht nur die Koblenzer, sondern infolge der Grausamkeit, mit der oder die Täter vorgingen, auch Menschen in ganz Deutschland. Es kam nicht von ungefähr, dass der in der jüngeren Stadtgeschichte einmalige Fall auch Thema der Sitzung der Initiative „Sicherheit in unserer Stadt“ war – obwohl naturgemäß die Kriminalstatistik des Vorjahres ein zentrales Thema war. Denn das subjektive Sicherheitsgefühl in der Goldgrube und auf der Karthause ist seit der grausamen Tat nachhaltig gestört.

Angesichts der aktuellen Gefühlslage wollte Ratsmitglied Stephan Wefelscheid (BIZ) wissen, warum es erst mit einiger Verzögerung Informationen aus dem Polizeipräsidium gab. Polizeipräsident Karlheinz Maron verwies einmal mehr auf ermittlungstechnische Gründe. „Es ist alles noch in der Schwebe“, ließ Maron durchblicken. Den indirekten Vorwurf, die Polizei kümmere sich zu wenig um die Ängste der Bürger, wollte er nicht gelten lassen. „Wir lassen den Hauptfriedhof nicht links liegen“, so der Präsident weiter.

Maron wies ferner darauf hin, dass die Beamten ihre Präsenz auf dem Hauptfriedhof deutlich verstärkt haben – was auch an den Osterfeiertagen gut zu erkennen war. Dabei schaute die Polizei nicht nur ganz genau hin, sondern überprüfte auch Personalien. Das gefiel einigen Bürgern nicht, berichtete Manuel Wehrmann. „Man muss das richtige Maß finden“, ergänzte der Leiter der Koblenzer Polizeiinspektion 1, wobei sein Blick vor allem in die nähere Zukunft geht. Klar ist, dass die Polizei in den kommenden Wochen weiter Flagge zeigen wird, über die Konsequenzen aus dem Mordfall für diesen Teil der Stadt können noch keine klaren Aussagen gemacht werden.

Es ist auch aus Sicht des Polizeipräsidenten auch noch zu früh, über die Einführung von Überwachungskameras auf dem Hauptfriedhof zu sprechen. Genau das hatte Stephan Wefelscheid gefordert. Und Ratskollegin Monika Sauer wollte wissen, wer die Einrichtung dieser Technik bezahlen würde. Die Antwort: Die Stadt müsste die Kosten übernehmen, weil der Hauptfriedhof städtisch ist. Auch würde die Entscheidung für die Einführung dieser Kameras wohl Begehrlichkeiten bei anderen Einrichtungen wecken.

ka

Der Mordfall Gerd Michael Straten
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