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Pfaffendorf

Dorfladen macht dicht: Pfaffendorfer verlieren ein Stück Heimat

Von Doris Schneider
Ende des Monats öffnet Helga Schuhmacher zum letzten Mal den kleinen Laden in der Pfaffendorfer Seizstraße.
Ende des Monats öffnet Helga Schuhmacher zum letzten Mal den kleinen Laden in der Pfaffendorfer Seizstraße. Foto: Doris Schneider

Zwischen 100 Gramm Fleischwurst, drei Birnen und einem Päckchen Nudeln werden die Neuigkeiten aus dem „Dorf“ ausgetauscht: Helga Schuhmacher, die seit 1981 den kleinen Laden in der Seizstraße betreibt, ist immer bestens informiert. „Und wenn es wahr ist und man es erzählen darf, dann macht es natürlich seine Runde“, sagt die 65-Jährige und lacht. Wer bei Helga Schuhmacher einkauft, der weiß oft früher als die anderen in Pfaffendorf, wer ein neues Auto, ein neues Kind, eine neue Frau hat oder wer gestorben ist. Dass zu viele der alten Stammkunden wegsterben oder ins Altenheim gehen, das ist nun auch der Grund, warum die Ladenbesitzerin, die im April 65 geworden ist, am 28. Oktober zum letzten Mal die Ladentür für ihre Kundschaft öffnet.

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Wie oft sie das in den 36 Jahren getan hat, das hat sie nie gezählt. Oft. Gemeinsam mit ihrem Mann – beide waren Einzelhandelskaufleute – entschied die damals 29-Jährige, den Laden vom Ehepaar Dewald zu übernehmen, das in Ruhestand ging. Zwar waren die Kinder noch klein, aber es gab die ...