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St. Goar

Spitzer Stein: Weitere Schäden aufgetaucht

Von Denise Bergfeld
Spitzer Stein: Abriss ist beschlossene Sache Foto: Ingo Lips

Zwei Jahre sind seit dem letzten Gutachten zum Aussichtsturm auf dem Spitzen Stein vergangen. Der Turm auf den Rheinhöhen zwischen Urbar und Niederburg ist seitdem gesperrt, weil ein Pilz die Holzkonstruktion befallen hat. Das Bauwerk zu sanieren, würde die Verbandsgemeinde teuer zu stehen kommen. Der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel hat sich am Mittwochabend gemeinsam mit dem Bauausschuss in einer Sondersitzung erneut mit dem Thema befasst und sich zuvor mit dem Gutachter Björn Dinger am Ort umgesehen.

Lesezeit: 3 Minuten
Das Ergebnis, das der Gutachter am Abend dem Gremium präsentierte, ließ wenig Gutes erahnen. In den vergangenen zwei Jahren seit seinem letzten Gutachten sind weitere Schäden an dem Bauwerk hinzugekommen. An weiteren Hölzern zeigen sich bereits die Fruchtkörper des Pilzes, was bedeutet, dass der Pilz im Holzinneren bereits die Struktur ...
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Idee für neuen Turm vorgestellt

Auf dem Fundament des Vorgängers könnte nach einem Abriss ein neuer Aussichtsturm entstehen. Der Architekt Hubertus Jäckel aus Oberwesel hat eine erste Idee dazu vorgestellt. Er sprach von einem Turmskelett aus bewittertem Stahl mit einer Treppespindel über vier Geschosse und einer kreisrunden Austrittsplattform. Der Turm hätte einen Durchmesser von 3,50 Meter und könnte rund elf Meter hoch sein.

Jäckel regte an, die Geschichte des Ortes einzubeziehen: Auf dem Spitzen Stein soll sich im 19. Jahrhundert ein optischer Telegrafenmast befunden haben. An einem hohen Mast waren zwei schwenkbare Querbalken mit zwei weiteren schwenkbaren Balken an jedem Ende angebracht. Mit dieser Konstruktion konnten bei Tageslicht mit Zeichencodes Buchstaben übermittelt werden. Die Stationen standen zwischen neun und zwölf Kilometer weit auseinander, sodass man mit einem Fernrohr die Zeichen noch erkennen konnte.

„Napoléon Bonaparte nutzte dieses flexible und schnelle System zur Kommunikation der verschiedenen Truppenteile und vermutlich auch zur Organisation der Rheinprovinz“, erläuterte Jäckel in einem kurzen geschichtlichen Exkurs. Ein solcher Telegrafenmast ließe sich auch in einen neuen Turm integrieren. Auf der Brüstung, so die Idee des Architekten, könnte sich die dazugehörige Mechanik befinden. Es könnte außerdem schwenkbare Schaukästen geben, um Fernziele zu fokussieren, auch jenseits geografischer Grenzen, der Täler und des Rheins.

Er sprach sich außerdem dazu aus, das Naturdenkmal wieder freizustellen. Das Naturdenkmal sei heute kaum noch wahrnehmbar, der hohe Baumbestand lasse es unsichtbar und bedeutungslos werden. Die prägende Fernsicht werde nur noch mit dem Turm erreicht. Auch im Ausschuss stieß die Idee auf Zuspruch, die Bäume und Büsche zurückzuschneiden. Eine Entscheidung muss der Verbandsgemeinderat treffen. bed

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