Das Raumordnungsverfahren zur Mittelrheinbrücke kann starten. Auf dieses Signal haben viele seit Monaten gewartet. An dieser Stelle soll deshalb nicht über die zahlreichen dunklen Momente der Vergangenheit nachgedacht werden. Vielmehr gilt es, den Blick voraus zu richten.
Wenn die Raumordnung in dreieinhalb Jahren abgeschlossen werden kann, dann könnte es mit der Mittelrheinbrücke vielleicht wirklich was werden auf dem Weg zu einer Bundesgartenschau, die 2031 das Mittelrheintal vereinigen soll. Wäre das nicht ein gutes Signal für das Welterbetal?
Positiv bleibt festzuhalten, dass es zuletzt eine deutliche Bewegung im politischen Raum gab. Verkehrsminister Volker Wissing hat einem Raumordnungsverfahren ohne vorherige Festlegung einer Trägerschaft der Brücke zugestimmt, die CDU-Fraktion auf Kreisebene hat ihre lange eisern zur Schau getragene Ablehnung des Raumordnungsverfahrens gekippt, nicht zuletzt hat Innenminister Roger Lewentz einen wesentlichen weiteren potenziellen Streitpunkt abgeräumt und die komplette Übernahme der Kreisbeteiligungen am Raumordnungsverfahren zugesagt. So sehen funktionale Kompromisse aus. Solche Lösungen hätte es früher geben müssen – und mancher Streit wäre gar nicht erst entstanden.