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Diez/Hambach/Elz

Vorwurf: Ja zum Windpark Elz ohne Rücksicht

Von Heinz-Burkhard Westerweg
Sogar vom Steinbruch in Hahnstätten aus sind die Windräder am Elzer Berg gut zu erkennen. Trotz unterschrittenem Mindestabstand ging das Regierungspräsidium in Gießen von keiner Beeinträchtigung für die unmittelbar angrenzenden Ortschaften aus.  Foto: Rolf-Peter Kahl
Sogar vom Steinbruch in Hahnstätten aus sind die Windräder am Elzer Berg gut zu erkennen. Trotz unterschrittenem Mindestabstand ging das Regierungspräsidium in Gießen von keiner Beeinträchtigung für die unmittelbar angrenzenden Ortschaften aus. Foto: Rolf-Peter Kahl

Die kommerziellen Interessen des Investors höher bewertet als den Mindestabstand zur bebauten Ortslage, trotz Rotmilan und Kranichzug keine Umweltverträglichkeitsprüfung, den sofortigen Vollzug angeordnet, um den Betreiber vor Verzögerungen und finanziellen Schäden durch Klagen zu bewahren … Der Bewilligungsbescheid für den Windpark am Elzer Berg wirft ein bezeichnendes Licht auf die Genehmigungspraxis des Gießener Regierungspräsidiums (RP). „Wenn man das Gesamtpaket sieht, hätten die Dinger nicht gebaut werden dürfen“, verweist Hambachs Ortsbürgermeister Peter Sehr auf Abstände, Lärm, Landschaftsbild, Kulturdenkmäler, Nähe zum Lahntal, Fauna und Wälder.

Lesezeit: 4 Minuten
Funktionen „dauerhaft verloren“ Am 6. August 2014 hatte die Abteilung Umwelt des RP Gießen dem Antrag vom Juli 2013 stattgegeben und der Enertrag Windfeld Elzer Berg GmbH & Co. KG aus Schenkenberg den Bau und Betrieb von sechs Windkraftanlagen vom Typ Nordex N 117 nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz für 29 Jahre genehmigt. ...
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Behörde: Keine Beeinträchtigung für Greifvögel

Zu vier im Umfeld erfassten Brutplätzen des Rotmilans heißt es: „Die WEA sind alle in einem Waldgebiet geplant worden, das sich wenig als Fortpflanzungs- und Nahrungshabitat eignet. Durch den Bau der Anlagen werden Lichtungen bzw. Freiflächen geschaffen, die dann als Jagdgebiet attraktiv werden.

Um dieses zu vermeiden, ist es vorgesehen, temporär in Anspruch genommene Flächen zeitnah aufzuforsten. Schotterflächen bleiben grobkörnig geschottert. Hiervon profitieren auf Kleinsäuger spezialisierte Greifvögel und Fledermäuse. Dem Ergebnis des vorliegenden avifaunistischen Gutachtens, dass bezüglich des Rotmilans keine Beeinträchtigung zu erwarten ist, kann gefolgt werden.“ Dem Zugkorridor der Kraniche begegnet die Behörde: „Die Anlagen werden in großen Höhen überflogen. Es bestehen Ausweichmöglichkeiten, da sich in der näheren Umgebung keine größeren Hindernisse befinden. Hinzu kommt, dass die Anlagen nahezu parallel zur Zugrichtung angeordnet sind, sodass keine große Barrierewirkung zu erwarten ist. Fledermäuse wurden im Eingriffsbereich am häufigsten, jedoch nicht in herausragenden Dichten festgestellt. Anhand der Untersuchung lässt sich feststellen, dass ein Abschaltalgorithmus mit begleitendem Höhenmonitoring nicht installiert werden muss.“ hbw
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