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Rhein-Lahn

Experimentelle Stromtrasse: Widerstand gegen das Projekt Ultranet wächst

Von Mirko Bader
Über die bestehenden Hochspannungsmasten wollen die Bundesnetzagentur und Amprion die Gleichstrom-Hochspannungsleitungen verlegen – damit werden nicht nur die Kosten für eine Erdverkabelung gespart, sondern auch ein gesondertes Gegehmigungsverfahren. Foto: Mirko Bader
Über die bestehenden Hochspannungsmasten wollen die Bundesnetzagentur und Amprion die Gleichstrom-Hochspannungsleitungen verlegen – damit werden nicht nur die Kosten für eine Erdverkabelung gespart, sondern auch ein gesondertes Gegehmigungsverfahren. Foto: Mirko Bader

Die Bürger der Gemeinden Horhausen, Holzappel, Cramberg, Geilnau und Hahnstätten haben sich seit Jahrzehnten an den Anblick der Hochspannungsleitung in ihrer unmittelbaren Nähe gewöhnt. Doch diese Trasse soll in einigen Jahren die drei- bis vierfache Menge Strom transportieren. Erstmals in Form von Gleichstrom. Mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt: unbekannt.

Lesezeit: 3 Minuten
Ultranet nennt sich die von dem Unternehmen Amprion (Dortmund, 1100 Mitarbeiter) geplante Erweiterung der bestehenden Hochspannungstrasse. Während sich vielerorts entlang der Trasse Widerstand regt, scheint man in der heimischen Region noch zu zögern. Nicht länger abwarten wollte der Ortsverband Diez-Katzenelnbogen-Hahnstätten der Linken und lud zu einem Informationsabend ein. Nur wenige ...
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Vier Fragen an Oliver Leuker

Oliver Leuker ist Elektroingenieur und bringt damit die fachlichen Voraussetzungen für eine Beurteilung des Vorhabens Ultranet mit. Persönliche Betroffenheit veranlasst den Hübinger, sich gegen die Trasse zu engagieren. Als Sprecher vertritt er das Aktionsbündnis Ultranet.

Herr Leuker, welche wahrnehmbaren Auswirkungen hätte die HGÜ?

Eine HGÜ-Leitung erzeugt wegen der Korona-Entladungen mehr Geräusche als eine klassische Wechselstromleitung. Auch treten die Geräusche nicht nur bei feuchtem Wetter auf wie beim Wechselstrom.

Welche Gefahr geht von ionisierten Partikeln aus?

Die Korona-Ionen sind für den Menschen wahrnehmbar, allerdings kann etwa das gebildete Ozon zu Reizungen der Atemwege führen. Insbesondere Allergiker und Asthmatiker könnten hier Probleme bekommen.

Welche weiteren Auswirkungen sind denkbar?

Eine Veränderung des Magnetfeldes durch Gleichstrom könnte Tiere wie Pferde, Wild oder Vögel verwirren. Größere Metallteile in der Nähe sollten geerdet werden, da sie sich elektrisch aufladen können (Stromschlaggefahr).

Was kann der Einzelne dagegen tun?

Wir gehen davon aus, dass das Planfeststellungsverfahren Ende des Jahres in die Offenlage geht. Dann kann man Einspruch erheben und klagen. Über unsere Seite www. aktionsbuendnis-ultranet.de kann man sich zusätzlich informieren.

Das Gespräch führte Mirko Bader

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