Den Wacholderschnaps namens „Genever“ erwähnte als älteste Quelle im 17. Jahrhundert der Arzt François de la Boe. Er berichtete, das Getränk sei bei dem Versuch entstanden, aus einem Wacholderdestillat eine Arznei zu entwickeln, die gegen Magen- und Nierenerkrankungen wie Koliken oder Nierensteine hilft.
Das Wacholdergewürzdestillat schmeckte den Patienten so gut, dass Genever bald ein begehrter Tropfen mit „heilendem Effekt“ war. Der Bedarf stieg, und de la Boe beauftragte Brennereien, die ihn bei der Herstellung unterstützten. So begann die kommerzielle Produktion für den nicht-medizinischen Markt. Die Beliebtheit des Genevers wuchs daraufhin auch durch die rege Handelstätigkeit der Holländer. Durch englische Soldaten, die Holland im holländisch-spanischen Krieg von 1568 bis 1648 unterstützten, gelangte Genever auf die britische Insel, wo er den Namen Gin erhielt.
Klassische und optionale Zutaten
Der Agraralkohol für Gin wird aus beliebigen kohlenhydrathaltigen Ausgangsstoffen gebrannt, meist Getreide oder Melasse, in Hirschberg ist es Korn. Gin erhält seinen charakteristischen Geschmack, indem er mit Gewürzen aromatisiert wird. Ein Muss sind dabei Wacholderbeeren, auch Koriander gehört dazu. Weitere Bestandteile wechseln von Hersteller zu Hersteller. Als Beispiele werden Ingwer, Muskat, Orangenschalen und Paradiesapfelkerne genannt. Insgesamt kommen bis zu 120 verschiedene Zutaten als Aromen und Wirkstoffe zum Einsatz. Für den typischen Geschmack des Hirschberger Gins sorgen sechs sogenannte Botanicals.
Zwei Arten der Aromatisierung
Die Aromatisierung erfolgt entweder direkt während der Destillation oder nachträglich. Es gibt je nach Aromaträger zwei übliche Destillationsverfahren, die nebeneinander oder gleichzeitig angewendet werden: Entweder werden die Alkoholdämpfe direkt über die Gewürze geleitet und nehmen dabei die Aromen mit, oder die Gewürze werden in den Rohalkohol eingelegt und mit diesem destilliert, was sich Mazeration nennt. Die zweite Variante wird in der Hirschberger Brennerei angewendet.
In der Europäischen Union und der Schweiz muss Gin einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 Volumenprozent besitzen. Die besseren Abfüllungen sind jedoch zum Teil deutlich stärker, da sonst der Geschmack vor dem Hintergrund der Gewürzaromen unrund wirkt. Der Hirschberg Gin hat einen Alkoholgehalt von 47 Prozent. das
Quellen: Wikipedia und ginobility.de