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Kreis Ahrweiler

Umstritten: Wie Grundschüler Lesen lernen

Von Celina de Cuveland
Grundschülerin Lina übergibt ihrer Lehrerin Manuela Schäfer die Kreide. Gerade hat sie in der Remagener Grundschule St. Martin das schwierige Wort „See“ richtig an die Tafel geschrieben – das kann sie, weil sie weiß, wie der gemalte See (links im Bild) ausgesprochen wird. Fotos: Celina de Cuveland
Grundschülerin Lina übergibt ihrer Lehrerin Manuela Schäfer die Kreide. Gerade hat sie in der Remagener Grundschule St. Martin das schwierige Wort „See“ richtig an die Tafel geschrieben – das kann sie, weil sie weiß, wie der gemalte See (links im Bild) ausgesprochen wird. Fotos: Celina de Cuveland Foto: de Cuveland Celi

Sie können nicht mehr richtig schreiben, lesen nur stockend laut vor oder scheitern am kleinen Einmaleins: Die Kinder von heute stehen in der Kritik. Und mit ihnen die Lehrer. Vor allem eine Unterrichtsmethode wird derzeit von der Politik emsig diskutiert. „Schreiben nach Gehör“ nennen die Politiker sie, fachlich korrekt ist der Begriff „Lesen durch Schreiben“. Ansatzweise wird nach dieser Methode auch im Kreis Ahrweiler unterrichtet.

Lesezeit: 4 Minuten
In 21 Grundschulen im Kreis Ahrweiler lernen Erst- und Zweitklässlern Lesen neben anderen Methoden auch über die des lautorientierten Schreibens. Nur acht Grundschulen verzichten völlig auf diesen Ansatz. Bei der Methode, die in den 1970er Jahren von dem Schweizer Reformpädagogen Jürgen Reichen entwickelt wurde, sollen die Kinder in erster Linie ...
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Zum Hintergrund der Methode

Im Gegensatz zum herkömmlichen Fibelunterricht sind die Kinder nach der Theorie des Reformpädagogen Jürgen Reichen von Beginn an in der Lage, Wörter und Sätze aufzuschreiben. Als Hilfsmittel dient die sogenannte Anlaut- oder auch Buchstabentabelle. Nach Reichen entwickelt sich aus der Fähigkeit zu schreiben die Fähigkeit zu lesen ohne ein direktes Lehren.

Bis dato vermittelte man eher erst die einzelnen Buchstaben im Hinblick auf das schrittweise Lesenlernen, aus dem sich dann der Schrifterwerb entwickeln sollte. Reichen geht mit seiner Methode den umgekehrten Weg. Die Methode wird heute häufig kritisiert, da man vermutet, dass sich die Kinder die falsch geschriebenen Worte einprägen. Deswegen korrigieren die meisten Schulen die fehlerhaften Wörter umgehend. dcc

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