Auch in Literatur: Auswanderern ein Denkmal gesetzt

Wie kein anderer hat der Bonner Schriftsteller, Theologe, Kunsthistoriker und überzeugte Demokrat Gottfried Kinkel (1815-1882) das Ahrtal geschätzt und literarisch gewürdigt: 1846 publizierte er seinen umfassenden Band „Die Ahr„, in dem er neben Landschaft und Geschichte auch das „Volksleben“ im Ahrtal beschrieb.

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Dabei zeigte sich Kinkel nicht blind: Sehr wohl sah er die wirtschaftliche Not, unter der Kleinbauern, Fischer und Winzer an der Ahr und in der umgebenden Eifel litten. Mit seinem Gedicht „Die Auswanderer des Ahrtals„ setzte er all jenen ein Denkmal, die der Armut durch die Emigration nach Übersee entkommen wollten. Mit seinen Weggefährten vom Bonner Poetenbund „Maikäfer“ wanderte Gottfried Kinkel aber auch gerne und ausgiebig im Ahrtal. Ein Dach über dem Kopf fanden sie bei diesen Anlässen im Ahrweiler Ratskeller, und hier war es übrigens auch, wo Gottfried Kinkel in den Revolutionsjahren 1848/49 konspirative Treffen mit seinen demokratischen Mitstreitern abhielt.