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Bad Kreuznach

Thema im Stadtrat-Hauptausschuss: Bausch-Stelle soll ausgeschrieben werden

Von Harald Gebhardt
Noch sind sie zu dritt: Bürgermeister Heinrich (links), OB Kaster-Meurer und Bausch, der die Stadt nun etwas früher verlässt.  Archivfoto: Harald Gebhardt
Noch sind sie zu dritt: Bürgermeister Heinrich (links), OB Kaster-Meurer und Bausch, der die Stadt nun etwas früher verlässt. Archiv Foto: Harald Gebhardt

Wer wird Nachfolger von Udo Bausch? Mit dieser Frage müssen sich die politischen Gremien nun schon etwas früher beschäftigen. Denn der Bad Kreuznacher Wirtschaftsdezernent kehrt nach seinem überraschenden Sieg bei der Oberbürgermeisterwahl in Rüsselsheim zum 1. Januar 2018 in seine Heimat zurück. Seine Amtszeit in Bad Kreuznach wäre sonst zum 30. April 2018 abgelaufen

Lesezeit: 2 Minuten
Die Verwaltung hat es offenbar eilig: Am kommenden Montag um 17.30 Uhr tagt der Hauptausschuss des Stadtrats im Else-Liebler-Haus. Auf der Tagesordnung steht auch die Ausschreibung des zweiten hautamtlichen Beigeordneten für acht Jahre. Es ist eine Beschlussvorlage der Verwaltung. Damit wären die Weichen für einen Stadtvorstand mit drei Hauptamtlichen gestellt. ...
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Sanfter Bausch erobert das Rüsselsheimer Rathaus

Bad Kreuznach/Rüsselsheim. Mit diesem Sieg hatten nur wenige Experten gerechnet: Überraschend und denkbar knapp hat Udo Bausch in der Stichwahl um den Posten des Rüsselsheimer Oberbürgermeisters Amtsinhaber Patrick Burghardt (CDU) geschlagen. Bausch gelang das Kunststück exakt jene Wähler, die im ersten Wahlgang noch für andere Kandidaten gestimmt hatten, für sich zu gewinnen.

Am Ende siegte der gebürtige Rüsselsheimer, der seit 2010 Beigeordneter der Stadt Bad Kreuznach für Wirtschaft, Öffentliche Ordnung, Konversion, Soziales, Schulen und Sport ist, 50,7 Prozent der Stimmen zu holen, Burghardt kam nur auf 49,3 Prozent. Die Wahlbeteiligung war schwach: So gaben von den rund 44.500 Wahlberechtigten gerade mal 8460 ihre Stimme für Bausch ab. Das genügte jedoch um den politisch angeschlagenen CDU-Mann Burghardt aus dem Amt zu kegeln. Bausch tritt seinen neuen Posten als Oberbürgermeister zum 1.1.2018 an, seine Amtszeit in Bad Kreuznach wäre am 30. April 2018 abgelaufen.

„So viele Glückwünsche habe ich nicht erwartet“, sagt der Wahlsieger am Morgen danach. Das Telefon habe nicht aufgehört zu klingeln. Es dauere noch ein paar Tage, das alles nun abzuarbeiten. Die ganz große Euphorie ist nicht spürbar, Bausch gibt sich zurückhaltend, so wie man ihn kennt. „Es war eine große Herausforderung, Wahlkampf zu machen und nebenbei noch das Tagesgeschäft zu regeln“, gibt er zu Protokoll. Im Wahlkampf sei er von Haustür zu Haustür marschiert, habe unzählige Gespräche auf der Straße geführt, in Bad Kreuznach standen die Haushaltsgespräche auf der Tagesordnung. „Das war eine harte Doppelbelastung.“

Für Bad Kreuznach bedeutet Bauschs geplanter Abgang, dass man nun zeitig eine Lösung für dessen Nachfolge finden muss. Bausch, der zweifellos ein bestelltes Feld hinterlässt, war nicht immer unumstritten in der Kurstadt. Seine Erfolge rund um das Stadtentwicklung sind deutlich sichtbar, die sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen wohl sein markantester Arbeitsnachweis. Für seine als zu sanft und zu lasch empfundene Art sowie seine häufig schwammige Ausdrucksweise, wurde der gebürtige Frankfurter, der auch in Bad Kreuznach parteilos agierte, öfter mal kritisiert.

Momentan sieht es so aus, als würde Bauschs Posten wieder mit einem Hauptamtlichen nachbesetzt. Das Problem: Die beiden stärksten Fraktionen im Stadtrat, SPD und CDU, deren Koalition erst just aufgekündigt wurde, beharren auf einem eigenen Kandidaten – beide müssen also auf Stimmensuche gehen. Bei beiden Parteien läuft die Kandidatensuche, die SPD scheint dort weiter zu sein als ihr ehemaliger Koalitionspartner. Gut möglich, dass die Stelle des Beigeordneten erst nach der Kommunalwahl im Jahr 2019 besetzt wird, bis dahin könnte sie vakant bleiben. Ein Planspiel mit zwei ehrenamtlichen Beigeordneten wurde indes von den Parteispitzen wieder verworfen. Es fehlt schlichtweg – aus Sicht der Parteien – an geeigneten beziehungsweise an willigen Kandidaten.

Von unserem Redakteur Marian Ristow
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