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Kreis Bad Kreuznach

Streit um wilden Müll entbrannt: Keiner fühlt sich zuständig

Von Stefan Munzlinger
Keine Seltenheit in Stadt und Kreis: An den Container-Standorten, etwa für Altglas (hier am Kreisel der ehemaligen Capri-Bar), sammelt sich auch Unrat. Bis zu siebenmal die Woche rückte der Bauhof aus, um die 44 Standorte im Stadtgebiet zu entmüllen. Den Vertrag mit dem Kreis kündigte er Ende 2018 aus Kostengründen.  Foto: Stefan Munzlinger
Keine Seltenheit in Stadt und Kreis: An den Container-Standorten, etwa für Altglas (hier am Kreisel der ehemaligen Capri-Bar), sammelt sich auch Unrat. Bis zu siebenmal die Woche rückte der Bauhof aus, um die 44 Standorte im Stadtgebiet zu entmüllen. Den Vertrag mit dem Kreis kündigte er Ende 2018 aus Kostengründen. Foto: Stefan Munzlinger

Wilder Müll – und einer wirft ihn dem andern vor die Füße: Gerade berichteten wir über blaue Säcke am baustellengeplagten Kreuznacher Kastanienweg, fotografiert und kommentiert von einem Anwohner, verbunden mit den Fragen: Wer schmeißt so was einfach bei uns ab – und wer sammelt den Unrat wieder ein? Kein Einzelfall in der Stadt und auch nicht im Kreis. Frage aller Fragen bei solchen Fällen: Wer fühlt sich zuständig? Die ernüchternde Antwort lautet: keiner.

Lesezeit: 3 Minuten
Das jedenfalls könnte man den Reaktionen der politisch-behördlichen Lager entnehmen. „Der Kreis wollte den Müll – nun hat er ihn!“, schiebt die Stadt in einer Pressemitteilung, die verdächtig nach Bürgermeister Wolfgang Heinrich (SPD) klingt, den Unrat ins Ressort des Kreisbeigeordneten und Abfalldezernenten Hans-Dirk Nies (SPD). Mit Müllverschiebungen hat Heinrich Erfahrung: ...
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Stefan Munzlinger kommentiert: Spitzen sollen entscheiden, nicht sinnlos streiten

Müll auf dem Kreuznacher Kornmarkt nach dem Altweiberdonnerstag? Liegen lassen, der Kreis entsorgt ihn. Müll nach der Kreiznacher Narrefahrt? Liegen lassen, der Kreis entsorgt ihn ... Wunderbar, was der kommunalisierte Abfallwirtschaftsbetrieb künftig alles leistet, um sein lokales Herz, die Stadt, zu entlasten. Und die dankt es ihm – kein bisschen.

Sondern verlangt ihm gar noch den Tonnen-Raus-und-Reinbring-Service und die ständige Säuberung der städtischen Plätze und Anlagen von allem wilden Müll ab. So weit die blühende Fantasie.

Die Realität sieht anders aus – weniger rosig, mehr krawallig. Und das nur, weil sich die Verantwortlichen nicht riechen können. Was in jeder noch so kleinen Gemeinde meist gelingt, nämlich wilden Müll sofort zu beseitigen, wird in der Stadt zum Politikum und, vor allem von Wolfgang Heinrich entfachten, Streit.

Und der Gebührenzahler draußen, der permanent zum Umweltschutz verdonnert wird, und die Vereine, die sich Jahr für Jahr bei ihren Umwelttagen abmühen? Die denken: Wo ist das Problem? Müll entdecken, beseitigen, Ende.

Wer dafür wann und was bezahlt, sollen die politischen Spitzen entscheiden. Dafür sind sie gewählt, dafür werden sie bezahlt. Und nicht für rhetorischen Unrat, der nur eines schafft: das Klima weiter zu vergiften.

E-Mail: stefan.munzlinger@rhein-zeitung.net

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