Plus
VG Rüdesheim

Wie geht's weiter in Rüdesheim: Wahlergebnis und seine Konsequenzen

Von Stefan Munzlinger

Ein Triumphator muss nicht immer triumphieren. Schon gar nicht nachts, wenn alles vorbei ist. Mit seinem Grünen-Kontrahenten Stefan Boxler verlässt Urwahlsieger und Absolute-Mehrheitsmacher Markus Lüttger am Montagmorgen gegen 0.45 Uhr die VG-Verwaltung. Die tröstenden Worte des CDU-Mannes wirken auch im Nachhinein authentisch: „Mensch, Stefan, da hättest du dir doch mehr erwartet – bei deinem Wahlkampf.“

Lesezeit: 2 Minuten
Auf das und mehr schaut Lüttger neuneinhalb Stunden später im kleinen Sitzungssaal der VG zurück. Nichts deutet mehr auf den Wahlabend hin, alle Spuren sind beseitigt. Er habe nicht geschlafen, fühle sich dennoch fit und habe ab 6 Uhr den Parteifreunden und Neu-Ratsleuten gratuliert. Nein, er habe keine Stimme verloren gegeben, ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

VG-Rat – wofür braucht man den eigentlich?

VG Rüdesheim. 48,9 Prozent – die Wahlbeteiligung für den neuen Verbandsgemeinderat Rüdesheims lag auf dem selben Niveau wie das der parallel laufenden Bürgermeister-Urwahl (48,87 Prozent).

Wie ist diese negative Tendenz auch bei der Ratswahl zu erklären? Wissen viele etwa nicht, was so eine Verbandsgemeinde außer Wasser, Kanal, Flächennutzung eigentlich macht, wofür sie verantwortlich ist? Und fühlen sich deshalb nicht alle in der Pflicht, ihre Kreuze zu machen? Oder sind es die (abschreckenden?) 36 Stimmen, die sie vergeben sollen, wenn sie keine Liste ankreuzen?

Die konstituierende Sitzung des neuen VG-Rates ist Ende März.

„Die Nachkriegsgeneration wählte noch eifrig“, sagt der Rüdesheimer Ortsbürgermeister Jürgen Poppitz (BL). Die jungen Leute seien es nicht gewöhnt, wählen zu gehen. Ob der VG-Rat künftig nicht mehr von zunehmend desinteressierten Bürgern, sondern besser repräsentativ von den Gemeinderäten zu wählen sei, ist für ihn die Frage. Außerdem kann er die Kritik an den Berliner GroKo- und den zuvor gescheiterten Jamaika-Verhandlungen nicht verstehen.

Erst blieben viele der Wahl fern, und dann maulten sie über die Ergebnisse: „Die hätten besser mal wählen und damit für klare Verhältnisse sorgen sollen“, findet der Ortsbürgermeister zur anhaltenden Kritik. mz

Meistgelesene Artikel