Die CDU-Kreisvorsitzende hat den Angriff ihres ärgsten Kontrahenten pariert, ohne selbst zu sehr auf Gegenoffensive zu setzen. Sie ist ihrer Linie der eher leisen Töne treu geblieben.
Gustl Stumpf zur Landratswahl im Kreis Bad Kreuznach
Jetzt also doch: Die Entscheidung ist vertagt. Bettina Dickes und Hans-Dirk Nies müssen am 2. April in die Stichwahl. Keiner der beiden favorisierten Kandidaten erreichte die absolute Mehrheit. Das war auch kaum zu erwarten. Umso überraschender freilich das starke Ergebnis, mit dem Dickes diesen Wahlgang für sich verbucht hat. Sie ist die strahlende Etappensiegerin. Sie blieb auch in der Offensive vor allem leise – das haben die Wähler honoriert.
Hans-Dirk Nies dagegen muss nun ausbaden, was er sich selbst eingebrockt hat. Seine Taktik, voll auf Attacke zu setzen, ist zumindest in Runde eins nicht aufgegangen. Immerhin: Er ist noch im Rennen. Das aber hat er ein Stück weit der zweiten Kandidatin aus Bad Sobernheim, Anke Schumann, zu verdanken, die quasi aus dem Stand und ohne Parteiapparat hinter sich mit 12,5 Prozent der Stimmen ein geradezu grandioses Ergebnis erzielt hat. Die Bürger sehnen sich offensichtlich nach Harmonie und Ausgleich, nach Fairness und Unvoreingenommenheit, nach Politik mit Herz und Verstand. Das sollte die Lehre sein für die anstehende entscheidende Runde.
14 Tage bleiben Dickes und Nies, um erneut für sich und die Landratswahl zu werben. Knapp 38 Prozent Wahlbeteiligung gestern – das ist zwar besser als vor acht Jahren, aber kein demokratisches Glanzstück. Dass es am 2. April nicht noch weniger sein werden, auch dafür müssen sich die beiden Finalisten ins Zeug legen. Egal, wie unterschiedlich sie sind.
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