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Kreis Bad Kreuznach

Kein Bedauern: Sturz von Schulz löst bei der SPD-Basis im Naheland pure Erleichterung aus

Von Kurt Knaudt

Vom Superstar zum Feindbild der Genossen: Diesen Prozess hat Martin Schulz in Rekordgeschwindigkeit durchlaufen. Mit seinem Griff nach dem Außenministerposten hat er die SPD-Basis endgültig gegen sich aufgebracht – so massiv, dass er gestern aufgrund des stetig steigenden Drucks seinen eigenen Sturz vollziehen musste. Der löste auch an der Nahe Erleichterung aus: „Das ist eine späte, aber vernünftige Einsicht. Alles andere hätte uns in ein Desaster geführt“, kommentierte Joe Weingarten (Alsenz), SPD-Bundestagskandidat im Nahe-Wahlkreis, den Verzicht von Martin Schulz auf den Außenministerposten.

Lesezeit: 3 Minuten
Weingarten hatte den Griff des Noch-Parteivorsitzenden nach dem Außenministerium zuvor mit scharfen Worten gegeißelt: „Was Martin Schulz sich erlaubt, offenbart ein unglaubliches Maß an Wortbruch, Postengeilheit und Unzuverlässigkeit.“ Für das Geschacher zeigte er keinerlei Verständnis: „Was für ein Elend. Man bekommt ein Schleudertrauma vor lauter Kopfschütteln.“ Schließlich hatte Schulz direkt ...
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Kommentar: Noch mal eine Steilvorlage für närrische Streiter

Selten zuvor hatten die tollen Tage der fünften Jahreszeit eine solche Dynamik. Das liegt freilich nicht allein an der närrischen Zunft, die voller Begeisterung auf die Zielgeraden biegt und die finalen Schlachten einläutet. Die eigentlichen Turbolader sind in den höchsten politischen Reihen zu finden. Es kommentiert unser Redaktionsleiter Gustl Stumpf

Erst die Sondierungen, dann die GroKo-Runde und jetzt das Heulen und Zähneklappern im Clinch um Köpfe und Posten. Da staunt der Laie, der Experte wundert sich, und der Narr reibt sich in Anbetracht solcher Steilvorlagen die Hände. So weit, so gut!

Lüftet man jedoch das närrische Deckmäntelchen, wird's peinlich. Nicht nur, aber besonders für die SPD, die offensichtlich zwar ein durchaus respektables Koalitionsergebnis erzielt, aber beim Personalgeschacher kein Fettnäpfchen ausgelassen hat. Allen voran Mister 100 Prozent, Martin Schulz. Die Reaktionen der Genossen, auch an der Basis in unserer Region, sind gepfeffert. Sein Verzicht auf das Ministeramt dürfte insofern nur ein erster Schritt des Rückzugs sein. Der nächste ist programmiert und folgt auf dem Parteitag. Kaum zu glauben, dass der Mann aus Würselen die politische Abwärtsspirale noch einmal bremsen kann.Inwieweit das Mitgliedervotum von diesen Ereignissen beeinflusst wird, ist fraglich. Aber wie erwähnt: Inhaltlich hat die SPD im GroKo-Papier Akzente setzen können. Das sollte am Ende den Ausschlag geben. Allem Parteigezänk zum Trotz.

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