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Kreis Bad Kreuznach

„Eines der wertvollsten Rotmilan-Gebiete“: Windpark Pferdsfeld bleibt höchst umstritten

Von Kurt Knaudt
Den Status der Kirche Eckweiler als Ort der Stille und Einkehr sieht die Initiative Soonwald durch den Windpark Pferdsfeld mit seinen sieben Rotoren – einer davon dicht bei dem Gotteshaus – gefährdet.  Foto: Monika Kirschner
Den Status der Kirche Eckweiler als Ort der Stille und Einkehr sieht die Initiative Soonwald durch den Windpark Pferdsfeld mit seinen sieben Rotoren – einer davon dicht bei dem Gotteshaus – gefährdet. Foto: Monika Kirschner

Hätte der Windpark Pferdsfeld schon allein wegen der dort vorhandenen, streng geschützten Rotmilan-Population nie genehmigt werden dürfen? Diese Auffassung vertritt der Diplom-Biologe Olaf Kiffel (Mainz), der die Initiative Soonwald in dieser Sache berät. Unter den mehr als 20 Verfahren, in die er eingebunden ist, hält er das für den Windpark Pferdsfeld für besonders kritikwürdig.

Lesezeit: 2 Minuten
„Es handelt sich um eins der wertvollsten Rotmilan-Gebiete in Rheinland-Pfalz, in dem einer von landesweit nur drei Schlafplätzen liegt“, betont der Experte, der den Genehmigungsprozess als fehlerhaft bezeichnet. Die Initiative hat deshalb jüngst bei der Kreisverwaltung die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt, um ihr laut Kiffel „die Möglichkeit zu geben, den Bescheid ...
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Kurt Knaudt kommentiert: Schon aus ethisch-moralischen Gründen fragwürdig

Egal, ob man generell für oder gegen Windenergie ist: Schon allein aus ethisch-moralischen Gründen verbietet sich ein Windpark in Pferdsfeld eigentlich von selbst. Denn es betrifft Menschen, die schon jahrelang die enormen Belastungen durch den Militärflugplatz ertragen mussten.

Doch das ist längst nicht der einzige Knackpunkt bei diesem Projekt. Jede Menge Rotmilane, eine Vogelzuglinie und die denkmalgeschützte Kirche Eckweiler: Das alles und noch mehr hat die Genehmigung nicht verhindern können – mehr als merkwürdig. Dazu haben auch Gutachten beigetragen, die – vorsichtig formuliert – nicht ganz unvoreingenommen scheinen. Auch eine gewisse Schlafmützigkeit war mit im Spiel: Man muss sich wundern, dass die Naturschutzverbände nicht Sturm gegen das Projekt gelaufen sind.

Dass der nach wie vor höchst umstrittene Windpark genehmigt wurde, liegt aber möglicherweise auch daran, dass die betroffenen Menschen keine große Lobby haben. Es betrifft halt nicht Bad Sobernheim selbst, sondern nur das Hinterland: Die Stadt hat mit den Belastungen nichts zu tun, kassiert aber Pachteinnahmen. Es wäre nur fair und gerecht, wenn die Kreisverwaltung wegen der unzureichenden und unvollständigen Gutachten dem Antrag der Initiative Soonwald stattgeben und das Verfahren neu aufrollen würde.

E-Mail: kurt.knaudt@rhein-zeitung.net

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