Kommentar: Sonntagsanspruch trifft Schutzbedürfnis
Die Kreuznacher Allianz aus Kirchen und Gewerkschaften will die Arbeitnehmer und den freien Sonntag schützen. Kommerz rund um die Uhr? Das macht uns kirre, lässt uns alle noch am Rad drehen. Immer mehr, immer schneller, immer hektischer – entschleunigende Initiativen wie die Allianz wollen beruhigen, den Blick aufs Wesentliche lenken. Dabei sind wir alle beteiligt am rasenden Umsatzrad:
- Indem wir täglich dem Internet den Vorzug geben statt unseren vertrauten heimischen Läden und Betrieben, etwa in Kleinstädten wie Meisenheim, Kirn oder Bad Sobernheim, die gar nicht anders können als nahezu jede freie Minute zu öffnen – weil sie den für sie existenziellen Umsatz brauchen.
- Indem wir in sonntäglicher Bequemlichkeit alle Annehmlichkeiten gedankenlos nutzen, die ein Markt uns heutzutage bietet und sogar noch drauflosmaulen, wenn etwa nicht jede Bäckerei ellenlang geöffnet hat.
Die Krux: Sonntagsanspruch trifft auf Schutzbedürfnis. Aus dieser Sackgasse führt nur ein Weg: Kauft mehr lokal, dann können wir uns manchen offenen Sonntag sparen.