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Kreis Bad Kreuznach

Alarm! Bei freiwilligen Feuerwehren brennt's

Normalerweise ist auf die Feuerwehr Verlass. Aktuell aber gerät sie zunehmend in die Bredouille. Das Problem: Personalschwund. Deshalb richtet Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann einen eindringlichen Appell an alle und warnt: Einsatzfähigkeit gefährdet.  Archivfoto: Sebastian Schmitt
Normalerweise ist auf die Feuerwehr Verlass. Aktuell aber gerät sie zunehmend in die Bredouille. Das Problem: Personalschwund. Deshalb richtet Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann einen eindringlichen Appell an alle und warnt: Einsatzfähigkeit gefährdet. Archiv Foto: Sebastian Schmitt

Die Feuerwehren werden personell immer schwächer, neue Einsatzkräfte finden sich kaum. Kreisfeuerwehrinspekteur Werner Hofmann schlägt Alarm: Durch den Personalschwund in den Wehren sind einzelne Einheiten im Kreis Bad Kreuznach schon jetzt am Rande der Existenz.

Lesezeit: 3 Minuten
Schrumpft die Mannschaftsstärke unter die Nenngröße von neun Personen, ist eine Einsatzfähigkeit selbst im Optimalfall kaum noch gegeben. „Und dann kommt Hilfe frühestens mit Wehren aus den Nachbargemeinden.“ „In der heutigen Zeit, mit all dem Druck im Beruf oder zeitlicher Beschränkungen durch andere Verpflichtungen, fällt der Weg in das Ehrenamt Feuerwehr ...
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Helfern aus der Klemme helfen: Gustl Stumpf zur Situation bei den freiwilligen Feuerwehren

Ein Appell wie Donnerhall. Der Kreisfeuerwehrinspekteur schlägt Alarm. Die Einsatzfähigkeit etlicher der mehr als 100 Einheiten ist längst nicht mehr gewährleistet. Ein Hilferuf, der die bisherigen Erkenntnisse übertrifft, dass in dem ein oder anderen Ort das Personalkostüm zwickt. Nun haben wir es schwarz auf weiß: Es ist noch viel schlimmer!

Und wer davor die Augen verschließt, die Ohren auf Durchzug stellt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Doch genau darum dreht es sich: im Notfall zu helfen. Dann nämlich, wenn es ums eigene Hab und Gut, schlimmstenfalls sogar ums nackte Überleben geht. Richtig: Fälle für die Feuerwehren, auf die wir uns bisher immer verlassen konnten. Frauen und Männer, die völlig uneigennützig zu jeder Tag- und Nachtzeit zum Ort des Geschehens rasen, um Hilfe zu leisten, um zu retten, was noch zu retten ist.

Nun aber ist sie selbst in die Bredouille geraten, auch aus gesellschaftspolitischen Gründen. Die Landflucht junger Menschen trifft auch die Feuerwehren, der Druck im Arbeitsleben wird immer höher, und das Ehrenamt verliert an Gewicht. Höchste Zeit also gegenzusteuern. Bloß wie? Mit Zwangsverpflichtungen? Keine gute Lösung. Es sei denn, Teile des Öffentlichen Dienstes werden im Rahmen ihrer Tätigkeit mit dem Feuerwehrdasein konfrontiert – und verpflichtet? Zumindest ein diskutabler Ansatz.

Appelle? Ja, aber zielgerichtet. Um den Nachwuchs in den Einheiten ist es gar nicht mal so schlecht bestellt. Dafür schlummert in einer anderen Altersgruppe jede Menge Potenzial: bei den Ü30ern. Studium oder Ausbildung beendet, Häuschen gebaut, Familie gegründet, gesellschaftlich fest im Sattel. Ihnen muss das Wohl und Wehe der eigenen wie der gesamten Gesellschaft doch besonders am Herzen liegen. Also: Rafft Euch auf, helft Leben retten und gebt Euch und uns allen ein gutes Gefühl von Sicherheit.

E-Mail: gustl.stumpf@rhein-zeitung.net

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