Kommentar: Opfer leiden vor allem emotional

Zum dritten Mal innerhalb weniger Monate habe ich Opfer von Straftaten getroffen: Zweimal handelt es sich um schweren Diebstahl, einmal um einen bewaffneten Raubüberfall.

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Meine traurige Erkenntnis: Den Dieben kommt es rein auf den finanziellen Profit, die Beute, an. Für die Opfer wiederum ist dieser Schaden zweitrangig. Der Schreck, das Gefühl der Unsicherheit und der Verlust lieb gewordener Erinnerungsstücke sind für sie die wesentlich schlimmeren Folgen.

Was mich aber wirklich erschüttert, sind zwei Sätze, die ich in allen Fällen gehört habe: „Die Polizei wird sowieso keinen finden.“ Und: „Wir sind sowieso nicht mehr sicher.“ Das Vertrauen in die Mechanismen des Rechtsstaats ist massiv erschüttert – teilweise nicht einmal zu Unrecht. Gerade bei den Eigentumsdelikten liegen die Aufklärungsquoten auf erschreckend niedrigem Niveau.

E-Mail: carsten.zillmann@rhein-zeitung.net