Plus
Lahnstein

Julia Klöckner zur Mittelrheinbrücke: Erst planen, dann schauen

Von Tobias Lui
Julia Klöckner: Erst planen, dann schauen Foto: Tobias Lui

Einst war sie Deutsche Weinkönigin, heute gehört sie als Stellvertreterin Angela Merkels zur ersten Garde der CDU auf Bundesebene: In den vergangenen 20 Jahren hat Julia Klöckner einen rasanten Aufstieg hingelegt – Rückschläge inbegriffen, wie die bittere Niederlage bei der Landtagswahl im vergangenen Jahr. Auch darauf ging die Oppositionsführerin im Landtag am Dienstagabend in Lahnstein ein, wo sie bei der Veranstaltungsreihe „Kolping im Gespräch“ zu Gast war. Auf Einladung der Kolpingsfamilie St. Martin referierte Klöckner über Werte in der Politik und stellte sich den Fragen von Moderator Thomas J. Scheid sowie des Publikums.

Lesezeit: 2 Minuten
Rund 150 Besucher waren ins katholische Pfarrzentrum am Europaplatz gekommen, wo die 44-Jährige einige nicht alltägliche Einblick in große und kleine Dinge im Leben einer Spitzenpolitikerin gab: So berichtete Klöckner von ihrer jüngsten Afrikareise im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung, wo sie eine „unglaubliche Gastfreundschaft und einen liberalen Islam“ erlebt habe. Auch ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Julia Klöckner zu:

Julia Klöckner über ...

Der Islam gehört zu Deutschland

„Muslime gehören zu Deutschland.“

Innenminister Roger Lewentz

„Hat gerade eine schwere Zeit ...“

Buga 2031

„Da braucht man zunächst einmal eine Mittelrheinbrücke.“

Lahnstein

„Hat eine Stadthalle mit Teppich, der unter Denkmalschutz steht.“

Oberbürgermeister Labonte

„Der, der mir den Teppich gezeigt hat.“

Kommunalreform

„Vergeigt.“

Kommentar: Ein Dienst an der Demokratie

Erst planen und dann schauen, wer die Kosten übernimmt? Wirklich überzeugend war Julia Klöckner nicht, als sie zur Mittelrheinbrücke befragt wurde. Das Eindreschen auf die jahrzehntelange Untätigkeit der SPD mag berechtigt sein – es hilft den Menschen aktuell aber nicht weiter.

Tobias Lui zu „Kolping im Gespräch“

Kein Wunder, dass Gerhard Kulz, Sprecher des Bündnisses Kulturlandschaft Romantischer Rhein, sich lautstark über die windige Rhetorik der Politikerin an dieser Stelle aufregte und vergeblich auf ein deutlicheres Statement der Fraktionschefin hoffte. Ob Planen ohne Bauträger wirklich eine zielführende Lösung ist? Grundsätzlich hat Julia Klöckner an diesem Abend vor einem – politisch sicherlich eher gewogenen Publikum – aber durchaus gepunktet. Mit Kompetenz, Ehrlichkeit, aber auch Witz und Schlagfertigkeit, Klöckner kam sympathisch und bürgernah rüber. Und gab Ansichten preis, wie man sie so nicht oft von Spitzenpolitikern in der Öffentlichkeit hört. Sicherlich auch ein Verdienst von Moderator Scheid, der sich, wie immer perfekt vorbereitet, auch mit kritischen Nachfragen nicht zurückhielt – und auf diese Weise immer wieder spannende Details herauskitzelte.

Grundsätzlich kann man bei der Kolpingsfamilie St. Martin stolz auf „Kolping im Gespräch“ sein. Dieses Format ist ein echter Dienst an der Demokratie. Auf ein Neues im Herbst. Dann kommt Gregor Gysi nach Lahnstein.

Meistgelesene Artikel