Gaswerk ging Anfang des 20. Jahrhunderts in Betrieb
Das Gaswerk in Nastätten wurde 1908 in Betrieb genommen. Die zur Gasgewinnung benötigte Steinkohle wurde damals mit der Nassauischen Kleinbahn angeliefert, wie Stadtarchivar Klaus-Dieter Otto erläutert. Im noch heute erhaltenen Backsteingebäude war die benötigte Technik untergebracht.
Von einem Gasbehälter (450 Kubikmeter nutzbarer Inhalt) am Mühlbach aus wurde das Gas in ein Rohrleitungssystem eingespeist, um damit vor allem Straßenlaternen zu beleuchten. Gaslaternen hatten damals die alte Straßenbeleuchtung mit Petroleumlampen abgelöst.Die Stadtverordneten standen damals vor der Frage, ob sie sich für elektrisches Licht oder Gaslaternen entscheiden sollen. Nach vielen Diskussionen und Gutachten haben man sich für die Gasvariante entschieden, so Otto. „Die zu erwartenden Kosten waren angeblich nur halb so hoch wie bei einer elektrischen Straßenbeleuchtung“, erläutert der Stadtarchivar. Aus heutiger Sicht sei die Entscheidung aber eine Fehlentscheidung gewesen. Nastätten sei deshalb erst 1926 elektrifiziert worden. „Da hatte Miehlen schon lange elektrisches Licht“, merkt der Stadtarchivar an. Das Gaswerk wurde schließlich 1958 stillgelegt, da es unrentabel war. Es wurde zum städtischen Bauhof umfunktioniert. csa