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Kreis Altenkirchen

Natur: Alte Sorten überleben nur in Privatgärten

Von Natalie Simon
Circa 35.000 Tomatensorten gibt es weltweit. Experimentieren und seinen Favoriten finden kann man im eigenen Garten.  Foto:dpa/Klaus-Dietmar Gabbert
Circa 35.000 Tomatensorten gibt es weltweit. Experimentieren und seinen Favoriten finden kann man im eigenen Garten. Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Gartenfreunde finden in Gartencentern und Supermärkten an Sämereien eine unglaubliche Vielfalt. Doch dieser Eindruck täuscht, denn das Saatgut im Handel besteht fast ausschließlich aus Hybrid- oder Liniensorten, die nach den Bedürfnissen der industriellen Landwirtschaft gezüchtet sind. Alte, traditionelle, regionale Sorten hingegen kommen den Bedürfnissen von Hobby-Nutzgärtnern viel eher entgegen und bringen zahlreiche weitere Vorteile mit sich. Die alten Gemüsesorten erhalten die natürliche Vielfalt und damit auch einen größeren Genpool. Die Welternährungsorganisation hat festgestellt, dass in den vergangenen hundert Jahren circa 75 (je nach Art 70 bis 90) Prozent der genetischen Artenvielfalt unserer Nutzpflanzen verloren gegangen sind. Da die Industrie sie nicht braucht, können die alten Sorten nur in Privatgärten dauerhaft überleben.

Lesezeit: 2 Minuten
Obwohl sie im Handel kaum stattfinden, ist es doch nicht schwer, an Samen für alte Gemüsesorten heranzukommen. Im Internet gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Saatgut zu bestellen, und auch Tauschbörsen bieten Gelegenheit, an seltenes, traditionelles Saatgut heranzukommen. In der Region setzt sich zum Beispiel der Förderverein für nachhaltiges, regionales Wirtschaften des ...
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Was sind überhaupt Hybriden?

In der Biologie bezeichnet der Begriff Hybride einen Mischling, der aus einer Kreuzung zwischen verschiedenen Gattungen, Arten, Unterarten, Rassen oder Zuchtlinien hervorgegangen ist. Diese Kreuzungen sind oft nicht oder nur eingeschränkt fortpflanzungsfähig. Dies gilt insbesondere dann, wenn die „Eltern“ unterschiedlichen Arten angehören. Mit dem Züchten von Hybriden sollen Inzucht-Probleme vermieden werden. Dabei nutzt die pflanzliche Hybrid-Zucht den sogenannten Heterosis-Effekt aus. Dieser führt zu mehr Vitalität und Leistungsfähigkeit, so dass Erträge sich beispielsweise verdoppeln. Allerdings verlieren die Nachkommen von Hybriden deutlich an Leistungsfähigkeit. Die im Handel oft anzutreffende Bezeichnung „F1-Hybride“ bezeichnet die erste Filialgeneration der Kreuzung. Der Anreiz für Saatguthersteller, verbesserte Sorten für die offene Bestäubung zu entwickeln, nimmt wegen der Vorteile der Hybridzucht ab. nsi

Quelle: Wikipedia

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