Kommentar: Leader – das Bürokratiemonster

Marcelo Peerenboom zum Leader-Programm.

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Zum Glück war kein Brite im Raum. Er hätte an diesem Abend womöglich Argumente für einen „Brexit“ gefunden.

Das Leader-Programm, das sicherlich viele gute Projekte ermöglicht und mit ansehnlichen Summen fördert, ist mit Bürokratiemonster noch sehr freundlich umschrieben. Selbst Landrat Michael Lieber, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt, war in der Sitzung angesichts der Vielzahl merkwürdiger Vorschriften sichtlich genervt. Mehr als 100 Seiten Unterlagen gab's im Vorfeld. Außerdem machten unendlich viele Tabellen, Formblätter und Prüfungen den Mitgliedern des Gremiums das Leben schwer. Und dann die Abkürzungen: ELER, Leader, LAG, EULLE, LILE – wer da noch durchblicken will, hat's schwer.

Allein die Vorschriften zum Projektauswahlverfahren umfassen fünf und das „Merkblatt zur Vermeidung von Interessenskonflikten“ vier Seiten. Wer sich das alles ausdenkt, hat von Verwaltungsvereinfachung noch nie etwas gehört.