Post laviert: Innendienst oder doch Zusteller?
Alexander Böhm von der Pressestelle der Deutschen Post in Frankfurt stellt den Fall anders dar: „Herr Wisser hat kein Interesse daran, dass so ein Rummel um ihn gemacht wird. Das hat er Mitarbeitern sowie der Stellenleitung erzählt. Mit der Versetzung ist er einverstanden.“ Zudem könne sich kein Zusteller einen Wunschbezirk aussuchen. Aufgrund einer Neuzuschneidung der Gebiete habe man Wisser den Bezirk Nauroth weggenommen. In Weitefeld soll er nun im Innendienst arbeiten. Die Frage, ob die Versetzung mit einem Autounfall Wissers zu tun hat, will Böhm nicht kommentieren. Die Versetzung sei ein „Zeichen der Wertschätzung“, denn Wisser sei schon 61 Jahre alt; in Zeiten, in denen kiloschwere Artikel wie etwa Hundefutter verschickt werden, sei der Job anstrengender geworden. Wissers Beamtenstatus bleibe durch die Versetzung erhalten, sein Gehalt gleich. Wisser freue sich sogar auf seine neue Tätigkeit. Bei einem Gespräch tags darauf klang Böhm indes anders: „In zwei bis drei Monaten wird Raimund wieder als Zusteller unterwegs sein. Diesen Job liebt er ja, und wir schätzen ihn. Wir müssen aber abwarten, welche neue Route die Computeranalyse nach der Neuzuschneidung der Gebiete für ihn ausspuckt.“
Wisser selbst möchte sich nicht äußern; seine Frau Silke sagt dagegen auf RZ-Anfrage: „Mein Mann würde gern bis zu seiner Pensionierung als Zusteller in Nauroth und Mörlen tätig sein. Zu internen Angelegenheiten und stattgefundenen Gesprächen möchte ich mich nicht äußern.“ lör