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Kreis Altenkirchen

Direktmandat im Wahlkreis 197: Erwin Rüddel schafft den Hattrick

Von Markus Kratzer
Etwa 4000 Briefwahlunterlagen wurden vor den Wahlen von Mitarbeitern des Altenkirchener Rathauses auf Antrag der Bürger von der Verbandsgemeinde Altenkirchen ausgegeben. Unser Foto mit den Mitarbeitern Lothar Walkenbach, Nadine Heidepeter, Annette Weller und Tobias Fries entstand bei der Zuordnung der Wahlbriefe am Sonntagmorgen im großen Sitzungssaal. Foto: Heinz-Günter Augst (1)
Etwa 4000 Briefwahlunterlagen wurden vor den Wahlen von Mitarbeitern des Altenkirchener Rathauses auf Antrag der Bürger von der Verbandsgemeinde Altenkirchen ausgegeben. Unser Foto mit den Mitarbeitern Lothar Walkenbach, Nadine Heidepeter, Annette Weller und Tobias Fries entstand bei der Zuordnung der Wahlbriefe am Sonntagmorgen im großen Sitzungssaal. Foto: Heinz-Günter Augst (1)

Zum dritten Mal in Folge hat Erwin Rüddel für die CDU das Direktmandat im Wahlkreis 197 geholt. Doch dieser „Hattrick“, um einen Begriff aus der Fußballsprache zu übernehmen, wird doch überschattet vom Abschneiden der AfD in den Kreisen Altenkirchen und Neuwied. Insgesamt haben mit Rüddel, der Liberalen Sandra Weeser und dem AfD-Kandidaten Andreas Bleck drei Politiker aus dem hiesigen Wahlkreis das Ticket für Berlin gelöst.

Lesezeit: 3 Minuten
Da sich die Auszählung der Stimmen im Wahlkreis länger hinzog, als ursprünglich erwartet, beziehen sich die folgenden Ergebnisse auf schon sehr verlässliche Zahlen, die sich aber nach Redaktionsschluss noch geringfügig ändern können. Mit 42,7 Prozent der Erststimmen hat der 61-jährige Rüddel auch für die kommenden vier Jahre das Mandat aus seinem ...
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Markus Kratzer zum Ausgang der Wahl an Sieg und Wied

Der Wähler wollte einfach keinen Wechsel: Die Überraschung im Wahlkreis Neuwied ist ausgeblieben. Erwin Rüddel hat sich nach 2009 und 2013 zum dritten Mal das Direktmandat gesichert – und das mit einem komfortablen Vorsprung vor seinem SPD-Herausforderer Martin Diedenhofen, dem das Kunststück verwehrt blieb, den Coup der heutigen Mainzer Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler aus dem Jahr 2002 zu wiederholen.

Es war die Mischung aus Erfahrung und fehlender Wechselstimmung, die dem 61-jährigen Christdemokraten aus Windhagen den Wahlsieg bescherte. Aber war es auch die Unerfahrenheit eines 22-Jährigen, die dafür verantwortlich zeichnet, dass es für die SPD wieder nicht gereicht hat? Ein eindeutiges „Ja“ wäre hier zu oberflächlich. Diedenhofen hat einen starken Wahlkampf hingelegt, war unverbrauchter und gleichzeitig konkreter in seinen Argumenten und Themen.

Rüddel wählte da in einer alles in allem fairen Auseinandersetzung eher die risikofreie Variante. „Deutschland geht es gut“, so sein gebetsmühlenartiges Credo mit dem Copyright CDU-Parteizentrale. Das mag je nach persönlicher Lesart für einige, viele oder auch einen Großteil zutreffen. Doch es gibt auch in unserer Region noch zu viele, denen es nicht gut geht, die zwischen prekärer Beschäftigung und Altersarmut ihr Dasein fristen müssen. Diese Menschen brauchen Perspektiven, damit nicht Parolen verfangen, mit denen sich die AfD und damit auch ihr hiesiger Direktkandidat Andreas Bleck den Einzug in den Bundestag sichern konnte. Und deshalb wird eine der Hauptaufgaben der künftigen Merkel-Regierung darin bestehen, die Schere zu schließen, durch die unserer Gesellschaft ein immer tieferer Schnitt droht.

Über eines können wir uns im Kreis nach dieser Bundestagswahl aber freuen. Die Stimme für die Region zwischen Friesenhagen und Flammersfeld wird in der nächsten Legislaturperiode sicher deutlicher in der Hauptstadt zu vernehmen sein. Denn mit Sandra Weeser (FDP) wird eine weitere Abgeordnete die Zeit des „Einzelkämpfers“ Erwin Rüddel im Berliner Reichstag beenden. Wir sollten alle unsere Vertreter nicht nur an ihren Worten, sondern dann auch an ihren Taten messen.

E-Mail markus.kratzer@rhein-zeitung.net

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