Diskussion über Tempolimits auf der L 288 ist wieder im Gange
Der schwere Unfall an der Abfahrt Marienstatt hat auch die bereits vor Jahren geführte Diskussion über Tempolimits auf der L 288 neu entfacht. Vor dem Frühjahr 2013 gab es an allen Abfahrten auf der Strecke zwischen Hachenburg und Betzdorf Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 70 km/h. Doch diese wurden vor sechs Jahren an den Abfahrten Streithausen/Marienstatt, Luckenbach und Atzelgift entfernt.
Nur aus Richtung Betzdorf kommend wurde das Schild bei Atzelgift beibehalten. Damals gab es Kritik von Bürgern, die durch die Aufhebung der Tempolimits eine große Gefahr sahen, da die genannten Abfahrten unübersichtlich seien. Die Verkehrsbehörde des Westerwaldkreises hatte seinerzeit erklärt, dass man sich mit dem Entfernen der Schilder an aktuelle Vorschriften gehalten habe. Beim Blick auf richterliche Entscheidungen und die Straßenverkehrsordnung gebe es keine gesetzliche Grundlage für die Tempolimits. Früher habe vor jeder Einmündung eine Begrenzung auf 70 km/h herrschen müssen, dies sei jedoch abgeschafft worden, was bleibe, sei die Eigenverantwortung der Autofahrer. Nur noch an besonders gefährdeten Punkten seien solche Schilder erlaubt. An der Abbiegung nach Streithausen beispielsweise hätte ein Autofahrer mit 100 km/h ganze 7,2 Sekunden Zeit, ein herannahendes Fahrzeug zu erkennen – genug, um auf ein 70er-Schild zu verzichten, hieß es damals seitens der Verkehrsbehörde. nh