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Streithausen

Debatte nach Horrorunfall im Westerwald: Fahrtests für Senioren?

Ein Bild der Zerstörung bot sich den vielen Rettungskräften, die bei dem schweren Unfall am Sonntagabend auf der L 288 an der Abfahrt Streithausen im Einsatz waren. Bei dem Zusammenstoß zweier Autos wurden drei Personen getötet und zwei schwer verletzt.  Foto: Sascha Ditscher
Ein Bild der Zerstörung bot sich den vielen Rettungskräften, die bei dem schweren Unfall am Sonntagabend auf der L 288 an der Abfahrt Streithausen im Einsatz waren. Bei dem Zusammenstoß zweier Autos wurden drei Personen getötet und zwei schwer verletzt. Foto: Sascha Ditscher

Vier ältere Menschen aus der VG Kirchen sind am Sonntag im Auto unterwegs. Der Fahrer nimmt einer 23-Jährigen beim Linksabbiegen die Vorfahrt. Bei der Kollision sterben drei Personen, zwei werden schwer verletzt. Könnten verbindliche Fahrtests für Ältere solche schweren Unfälle verhindern?

Lesezeit: 2 Minuten
Der Unfall eines 87-Jährigen mit drei Toten und zwei Schwerverletzten auf der L 288 an der Abfahrt Streithausen/Marienstatt hat die Diskussion über Fahreignungstests für ältere Autofahrer erneut angefacht. Die beiden Schwerverletzten wurden am Montag weiter im Krankenhaus behandelt, wie die Polizei Hachenburg mitteilte. Demnach sei der Zustand der Patienten unverändert, aber ...
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Diskussion über Tempolimits auf der L 288 ist wieder im Gange

Der schwere Unfall an der Abfahrt Marienstatt hat auch die bereits vor Jahren geführte Diskussion über Tempolimits auf der L 288 neu entfacht. Vor dem Frühjahr 2013 gab es an allen Abfahrten auf der Strecke zwischen Hachenburg und Betzdorf Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 70 km/h. Doch diese wurden vor sechs Jahren an den Abfahrten Streithausen/Marienstatt, Luckenbach und Atzelgift entfernt.

Nur aus Richtung Betzdorf kommend wurde das Schild bei Atzelgift beibehalten. Damals gab es Kritik von Bürgern, die durch die Aufhebung der Tempolimits eine große Gefahr sahen, da die genannten Abfahrten unübersichtlich seien. Die Verkehrsbehörde des Westerwaldkreises hatte seinerzeit erklärt, dass man sich mit dem Entfernen der Schilder an aktuelle Vorschriften gehalten habe. Beim Blick auf richterliche Entscheidungen und die Straßenverkehrsordnung gebe es keine gesetzliche Grundlage für die Tempolimits. Früher habe vor jeder Einmündung eine Begrenzung auf 70 km/h herrschen müssen, dies sei jedoch abgeschafft worden, was bleibe, sei die Eigenverantwortung der Autofahrer. Nur noch an besonders gefährdeten Punkten seien solche Schilder erlaubt. An der Abbiegung nach Streithausen beispielsweise hätte ein Autofahrer mit 100 km/h ganze 7,2 Sekunden Zeit, ein herannahendes Fahrzeug zu erkennen – genug, um auf ein 70er-Schild zu verzichten, hieß es damals seitens der Verkehrsbehörde. nh

Notarzt: Schwerverletzte vorbildlich von Ersthelfern versorgt

Trotz des schlimmen Unfalls gibt es auch sehr Positives zu berichten: Die zum Unfallort gerufenen DRK-Spezialkräfte, der Leitende Notarzt Dr. Alexander Gindi und Orga-Leiter Klaus Strüder, zollten den zufällig vorbeikommenden Ersthelfern am Unfallort ein riesengroßes Lob: Als die Profiretter am Einsatzort eintrafen, seien schon alle Verletzten aus den Autos nach draußen gebracht worden. An drei Opfern gleichzeitig hätten die Helfer versucht, mit Beatmung und Herzdruckmassage die Menschen zu wiederbeleben.

Das seien mehr als vorbildliche, von Laien betriebene Rettungsmaßnahmen, stellten Gindi und Strüder fest. Nach dem Unfall waren insgesamt 28 Sanitäter und Notärzte mit 14 Fahrzeugen und zwei Hubschraubern im Einsatz. Natürlich waren auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Müschenbach, Nister, Kroppach-Giesenhausen und Hachenburg mit vielen Fahrzeugen und Wehrleuten bei Streithausen im Einsatz. mm
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