Bad Ems

Nach Horrorunfall: Hilfe für die trauernde Familie in Bad Ems

Eines der vier Kinder zwischen sechs und zehn Jahren und der Familienvater starben noch an der Unfallstelle.
Eines der vier Kinder zwischen sechs und zehn Jahren und der Familienvater starben noch an der Unfallstelle. Foto: Geidies-TV

Ganz Bad Ems ist geschockt von dem furchtbaren Unfall am Montag auf der A 1 bei Hetzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich), bei dem ein 31-jähriger Familienvater aus der Kurstadt und zwei seiner Kinder ums Leben gekommen sind. 250 Verwandte aus ganz Deutschland kamen, um die schwangere Witwe zu trösten, um sie zur Beisetzung und Trauerfeier am Donnerstag zu begleiten. Auch HELFT UNS LEBEN, die Hilfsaktion unserer Zeitung, möchte die Bad Emser Familie unterstützen.

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Bad Ems – Ganz Bad Ems ist geschockt von dem furchtbaren Unfall am Montag auf der A 1 bei Hetzerath (Kreis Bernkastel-Wittlich), bei dem ein 31-jähriger Familienvater aus der Kurstadt und zwei seiner Kinder ums Leben gekommen sind. 250 Verwandte aus ganz Deutschland kamen, um die schwangere Witwe zu trösten, um sie zur Beisetzung und Trauerfeier am Donnerstag zu begleiten.

Eine Geisterfahrerin hat auf der A1 bei Rivenich (Landkreis Bernkastel-Wittlich) einen Unfall mit drei Toten und mehreren Schwerverletzten verursacht.

Agentur Siko

Nach Erkenntnissen der Polizei war sie von einem Rastplatz in falscher Richtung aufgefahren – und frontal mit einem mit vier Kindern und einem Erwachsenen besetzten Wagen aus Bad Ems zusammengeprallt.

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Eines der vier Kinder zwischen sechs und zehn Jahren und der Familienvater starben noch an der Unfallstelle.

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Eines der total zerstörten Autos nach dem Frontalzusammenstoß auf der A1. Die 60 Jahre alte Unfallverursacherin aus dem Vulkaneifelkreis erlitt ebenfalls schwerste Verletzungen.

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Die drei weitere Kinder wurden zunächst schwerst verletzt in die Klinik gebracht; dort starb ein weiteres Kind – ein Junge.

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Die Verletzten mussten aus den Fahrzeugen herausgeschnitten werden.

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Nach den Erkenntnissen der Polizei war die Frau mit ihrem VW Golf von einem Rastplatz zwischen Trier und Wittlich in falscher Richtung auf die Autobahn aufgefahren.

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Statt wie vorgeschrieben wieder auf die Autobahn in Richtung Wittlich zu fahren, lenkte sie den Wagen nach einem kurzen Stopp in Richtung Trier zurück – auf der falschen Richtungsfahrbahn.

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Nach etwa einem Kilometer stieß sie frontal mit dem Pkw aus dem Rhein-Lahn-Kreis zusammen. Darin: ein junger Familienvater mit vier Kindern aus Bad Ems.

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Noch am Unfallort starben der Mann und ein Mädchen. Ein Junge erlag nach Angaben der Polizei kurze Zeit später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Kinder seien im Alter zwischen sechs und zehn Jahren gewesen, teilte die Polizei mit.

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Drei Rettungshubschrauber und mehr als 50 Einsatzkräfte waren im Einsatz, um die schwerverletzten Kinder und die 60-Jährige abzutransportieren. Auch deren Zustand ist laut Polizei am Montagabend „äußerst kritisch“.

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Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte wurde die Autobahn in Fahrtrichtung Koblenz voll gesperrt.

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Aufräumen nach dem schrecklichen Unfall. Die A1 in Richtung Koblenz war bis zum späten Montagabend gesperrt.

Klaus Kimmling

Die Folge waren ein kilometerlanger Stau auf der Autobahn und überlastete Ausweichstrecken mit stockendem Verkehr. Zeitweise kam der Verkehr bis hinter das Moseltaldreieck zum Erliegen.

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Auch HELFT UNS LEBEN möchte die Bad Emser Familie unterstützen. Spenden sind möglich an: HELFT UNS LEBEN unter dem Stichwort „Bad Ems“, Konto 1313 bei der Sparkasse (Bankleitzahl 570 501 20) oder direkt Online.

Um trauernden Familienangehörigen einen Rückzugsort und Übernachtungsmöglichkeiten zu geben, haben das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) nun eine Notunterkunft in der Sporthalle Hasenkümpel eingerichtet. In dieser Unterkunft übernachten die rund 80 männlichen Angehörigen der Familie, die aus dem ganzen Bundesgebiet angereist sind. Die Frauen wurden aus religiösen Gründen im Wohnhaus der muslimischen Familie untergebracht. Dort trauert auch die Witwe, die hochschwanger ist.

Die Verwandten haben teilweise Anreisen über mehrere Hundert Kilometer in Kauf genommen, wie DRK-Einsatzleiter Oliver Laux-Steiner zu berichten weiß: „Einer reiste sogar aus München an. In muslimischen Familien ist es Brauch, die Trauer gemeinsam zu teilen.“ Damit es in der Stadt auch einen Rückzugsort und Übernachtungsmöglichkeiten für die trauernden Menschen gibt, haben Laux-Steiner und seine 60 Kameraden in Rekordzeit eine Notunterkunft in der Turnhalle aufgebaut.

Zuvor hatte Josef Oster, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Ems, entschieden, die Halle sofort für den Sportbetrieb zu sperren. Die Helfer bauten provisorische Betten auf und kümmern sich um die Verpflegung der Angehörigen der Familie, die seit vielen Jahren in Bad Ems lebt und aus dem ehemaligen Jugoslawien stammt. „Mit dieser Aktion haben die Helfer ein hohes Maß an Menschlichkeit bewiesen“, lobt Oster das große Engagement der Hilfskräfte.

Die Helfer von DRK, THW und Feuerwehr sind auf dem Gelände rund um die Sporthalle verteilt und bieten den Trauernden jegliche Unterstützung an. „Vor allem sind es viele persönliche Gespräche, mit denen wir versuchen, den Leuten in dieser schrecklichen Situation eine Stütze zu sein“, berichtet der Einsatzleiter des DRK. „Die Angehörigen selbst zeigen sich tief beeindruckt von der Welle der Unterstützung hier in Bad Ems.“ Auch Notfallseelsorger stehen den Menschen zur Seite und geben ihnen Zuwendung.

Neben der Trauer eint sie alle vor allem die Hoffnung: Denn im Krankenhaus schweben die beiden anderen Kinder der Familie (fünf und zehn Jahre alt), die ebenfalls in dem Unfallauto saßen und sehr schwer verletzt wurden, noch immer in Lebensgefahr.

Von unserem Redakteur Tobias Lui

HELFT UNS LEBEN, die Hilfsaktion unserer Zeitung, möchte die Bad Emser Familie unterstützen. Spenden sind möglich an: HELFT UNS LEBEN unter dem Stichwort „Bad Ems“, Konto 1313 bei der Sparkasse (Bankleitzahl 570 501 20) oder direkt Online.