Ausprobiert: Mit Laserschwert auf Zorros Spuren

Wer sich heute individuell kleiden will, dem bleibt eigentlich nur ein Weg: der zum Schneider. Oder aber man wird selbst zum Designer.

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Denn auch wenn man viel Zeit und Geld in die Suche nach einem ausgefallenen Teil investiert, dauert es meist nicht lang, bis es einem am Leib eines anderen in der Fußgängerzone begegnet. Dem es schlimmstenfalls auch noch besser steht. Gegen modisches Einerlei und um sich der Diktatur der Modemarken entgegenzustellen, griffen Jugendliche früher zu einer gewieften Technik: Batik. Sie knoteten und tunkten langweilige Shirts in Farbeimer und brachten auf diesem Weg gut gelaunte, psychedelische Muster in allen Farben des Regenbogens hervor.

Batikhemden (oder noch schlimmer: Hosen!) sind heute eigentlich nur noch in Eine-Welt-Läden oder auf Kleinkunstfestivals anzutreffen. Aber ein junger Brite hat den Ansatz vom individuellen Design weitergedacht und ein T-Shirt zum Selbstentwerfen auf den Markt gebracht (www.lazershirts.com). Der Clou: Das Muster wird mithilfe eines mitgelieferten UV-Lasers auf eine vorbehandelte Fläche „aufgemalt“. Es strahlt im Dunkeln und lässt sich jederzeit neu kreieren, weil es nach einiger Zeit erlischt.

Gestalten: Das Shirt in Einheitsschnitt und Standardgröße kommt per Post, ein Mini-UV-Laser liegt bei. Mehr ist nicht nötig, um sich als T-Shirt-Designer zu betätigen. Die Tücke liegt wie immer im Detail: Das Malen mit dem Minilaser gerät etwas linkisch und ist viel weniger frei als die Fantasie. Gut geeignet sind coole Sprüche in Schreibschrift – weil dabei der Leuchtstift nicht abgesetzt werden muss. Malerei gelingt nur mit einer Technik wie beim Haus vom Nikolaus. Man könnte sagen: Die Fantasie ist frei, nur bei der Umsetzung gibt es einige Tücken. Macht aber nix, weil das Muster nicht ewig hält – es lässt sich unbegrenzt üben.

Tragen: Nicht vergessen sollte man bei der Bestellung, dass das persönlich gestaltete Motiv lediglich im Dunkeln zu sehen ist. Bei Tageslicht sieht das T-Shirt so langweilig aus wie eins vom Discounter. Na ja, wer genau hinsieht, erkennt die selbstleuchtende Schicht auf der Hemdbrust. Und fragt sich eventuell, welche Art von Saft über dem Shirt versehentlich ausgelaufen ist ...

Fazit: Nette Idee, aber bei der Umsetzung hapert's: Das Design verschwindet binnen Minuten und ist damit noch kurzlebiger als die schnellste Mode. Taugt allenfalls als Partygag oder Beschäftigung beim Kindergeburtstag.