Westerwaldkreis

Um die Kräfte zu bündeln: Flüchtlingshelfer in der VG Selters vernetzen sich

Swetlana Glück vom Diakonischen Werk Westerwald hebt beim Kennenlerntreffen der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Selters deren Engagement und die große Hilfsbereitschaft hervor. Foto: Pressestelle Dekanat/Bongard
Swetlana Glück vom Diakonischen Werk Westerwald hebt beim Kennenlerntreffen der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Selters deren Engagement und die große Hilfsbereitschaft hervor. Foto: Pressestelle Dekanat/Bongard

Viele Wäller setzen sich seit Wochen für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Dabei tauchen bei den Ehrenamtlichen fast täglich neue Fragen auf. Um die Engagierten in der Verbandsgemeinde Selters miteinander in Kontakt zu bringen, haben die beiden großen Kirchen, das Diakonische Werk Westerwald und die Verbandsgemeinde Selters zum Austausch nach Selters eingeladen.

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Rund 40 Frauen und Männer kamen laut Mitteilung des evangelischen Dekanats Westerwald in den Pfarrsaal der Katholischen Pfarrei, um sich über die Situation und Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren.

Als Vertreterin der Verbandsgemeinde Selters berichtete Nadja Griebling, dass bislang 114 Geflüchtete aus der Ukraine in der VG gemeldet sind. 114 Menschen, von denen jeder „sein eigenes Schicksal mitbringt“. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Hilfe vor Ort nicht nur vernünftig zu koordinieren, sondern bedarfsgerecht zu gestalten, betont die Moderatorin des Abends, Nadine Bongard.

Der barmherzige Samariter als Vorbild

Am Beispiel des Gleichnisses vom barmherzigen Samariter verdeutlicht die Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Westerwald zwei Dinge: „Der Samariter hatte genau im Blick, was der Verwundete in diesem Moment braucht. Und er hat sich nicht selbst überfordert, sondern war in der Lage, die Verantwortung für diesen Menschen im richtigen Moment wieder abzugeben.“ Bongard betont: „Es geht darum, sich als Ehrenamtlicher nicht zu überfordern, sondern so viel zu geben, wie man kann oder will.“

„Es geht darum, sich als Ehrenamtlicher nicht zu überfordern, sondern so viel zu geben, wie man kann oder will.“

Nadine Bongard

Beispiele für diese Hilfe gibt es schon viele: Zahlreiche Menschen der Region haben Geflüchteten Wohnraum zur Verfügung gestellt; Mitglieder von Kirchengemeinden haben spontan eine Kleiderkammer eingerichtet; die Stadt Selters bietet Sprachkurse an; das ökumenische Friedensgebet in Selters hat sich zu einem Treffpunkt von Einheimischen und Geflüchteten entwickelt; Jugendpfleger Olaf Neumann lädt ukrainische Jugendliche in den offenen Jugendtreff der Verbandsgemeinde ein.

Zudem möchten viele der Teilnehmenden des Infoabends den Geflüchteten als Paten oder Dolmetscher zur Seite stehen. Das erste Treffen der Ehrenamtlichen macht also Mut.

Helferkreis trifft sich auch in Zukunft

Nun gilt es, das Engagement zu bündeln und bedarfsgerecht auszurichten, sagt Swetlana Glück vom Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werks Westerwald: „Unsere Aufgabe ist es, die Hilfe zu koordinieren, eine Anlaufstelle für Ihre Fragen zu sein und Sie als Ehrenamtliche zusammenzubringen.“

Dass das gerade auf dem Land gut funktionieren wird, daran hat Glück keinen Zweifel: „Viele Geflüchtete wollen in eine der großen Städte, wenn sie nach Deutschland kommen. Dabei hat unsere Region eine gewaltige Stärke: Hier gibt es nicht nur eine große Hilfsbereitschaft, sondern hier kennen sich die Leute und sind schon jetzt sehr gut miteinander vernetzt.“ Das nächste Treffen des Helferkreises soll ebenfalls im Pfarrsaal der Katholischen Pfarrei stattfinden. Der Termin wird noch bekannt gegeben. Auch wer sich künftig für Geflüchtete engagieren möchte, ist willkommen.

Weitere Informationen gibt es bei Nadine Bongard, die erreichbar ist unter Telefon 02663/968 228 oder per E-Mail an nadine.bongard@ekhn.de