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Langenbach bei Kirburg

Staubexplosionen als Gefahr: Großeinsatz in brennendem Sägewerk bringt Einsatzkräfte an Belastungsgrenze

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Zwei Holzlagerhallen eines Sägewerks in Kangenbach bei Kirburg sind nach dem Brand am Vortag komplett zerstört. Laut der Feuerwehr vor Ort hatte ein Radlader Feuer gefangen. Zunächst war nur eine Halle betroffen, dann griffen die Flammen auch auf das ebenfalls mit Holz gefüllte Nachbargebäude über. Foto: Thomas Frey/dpa
Zwei Holzlagerhallen eines Sägewerks in Kangenbach bei Kirburg sind nach dem Brand am Vortag komplett zerstört. Laut der Feuerwehr vor Ort hatte ein Radlader Feuer gefangen. Zunächst war nur eine Halle betroffen, dann griffen die Flammen auch auf das ebenfalls mit Holz gefüllte Nachbargebäude über. Foto: Thomas Frey/dpa

Am Tag nach dem verheerenden Feuer in einem Sägewerk in Langenbach bei Kirburg wird das ganze Ausmaß der Katastrophe sichtbar: Von zwei Hallen stehen nur noch Gerippe, der untere Bereich des Geländes ist mit verkohltem Schutt überhäuft. Erschöpfte, aber immer noch engagierte Feuerwehrleute löschen immer wieder neu aufflammende kleinere Glutnester ab. Wer kann, gönnt sich eine kurze Erfrischungspause auf dem Parkplatz auf der anderen Seite der Landesstraße 285, die zwischen Kirburg und Langenbach auch am Mittwoch immer noch für den Verkehr gesperrt ist. Verletzt wurde bei dem Brand glücklicherweise niemand.

Lesezeit: 7 Minuten
250 Feuerwehrleute aus zahlreichen Einheiten in den Landkreisen Westerwald und Altenkirchen haben hier – bis an die Grenze der Belastbarkeit – von Dienstagnachmittag an bis weit nach Mitternacht alles gegeben, um ein weiteres Ausbreiten des riesigen Feuers zu verhindern. So wie der stellvertretende Bad Marienberger Wehrleiter Frank Schiffmann waren viele ...
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Feuer trifft Gemeinde Langenbach hart

Langenbachs Ortsbürgermeister Artur Schneider spricht von einer Zäsur, einem großen Einschnitt für die Kommune: Gemeint ist das verheerende Feuer in einem Sägewerk. „Dieses Unglück trifft die Gemeinde hart. Das Unternehmen, das seit Jahrzehnten hier besteht, war dem Dorf immer sehr zugetan. Viele Menschen hatten hier ihre Arbeit. Doch jetzt liegt die Produktion brach“, zeigt sich Schneider tief betroffen.

Durch den Brand sei der Ort in große Aufruhr geraten. „Die Bürger wurden gewarnt, Türen und Fenster geschlossen zu halten.“ Die Explosionen seien deutlich hörbar, die Rauchsäule schnell sichtbar gewesen. „Die Hitze, die von der Brandstelle ausging, war unerträglich“, berichtet der Ortschef. Daher mussten sich die Feuerwehrleute immer wieder abwechseln. Ohne kurze Pausen sei der Einsatz für jeden Einzelnen nicht möglich gewesen. Im Dorfgemeinschaftshaus hatten DRK und THW eine Versorgungsstation eingerichtet, wo kalte Getränke gereicht wurden und Gelegenheit zum Verschnaufen bestand. Außer ein paar Kreislaufproblemen bei einigen Feuerwehrleuten mussten die Sanitäter keine weiteren gesundheitlichen Schwierigkeiten behandeln. Dass vor allem der erste Trupp die Halle bei der Durchzündung noch rechtzeitig und unversehrt verlassen konnte, sei nur einem besonders glücklichen Umstand zu verdanken, sagt Schneider. Großes Glück sei zudem gewesen, dass am Abend und in der Nacht kein allzu starker Wind geherrscht habe, der die Flammen womöglich noch auf weitere Bereiche ausgeweitet hätte.

Die Geschäftsleitung des Sägewerks wollte gestern keine Stellungnahme zu dem Unglück abgeben. Zeugen berichten aber, dass die Firmeninhaber sehr niedergeschlagen seien. Nicht zuletzt wegen der Borkenkäferplage in den heimischen Wäldern lagert zurzeit sehr viel Holz auf dem Gelände, das nun jedoch nicht verarbeitet werden kann. „Diese Brandkatastrophe betrifft daher die gesamte Region“, betont der Ortsbürgermeister.

Dankbar ist Schneider aber für den Einsatz aller Rettungskräfte und die Unterstützung aus der Bevölkerung. „Die Gemeinschaft hat großartig funktioniert.“

Von unserer Redakteurin Nadja Hoffmann-Heidrich

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