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Westerwaldkreis

Schicksal eines Flüchtlings: Pensionär kämpft für seinen koptischen Freund

Von Nadja Hoffmann-Heidrich
Albert Denter unterstützt seinen Freund Samuel (will nicht erkannt werden) vielfach – nicht nur bei der Reparatur eines Fahrrads.  Foto: Röder-Moldenhauer
Albert Denter unterstützt seinen Freund Samuel (will nicht erkannt werden) vielfach – nicht nur bei der Reparatur eines Fahrrads. Foto: Röder-Moldenhauer

Wenn Samuel erzählt, wie sehr er seine Frau und seine Kinder vermisst, treten dem 38-jährigen Ägypter Tränen in die Augen. Der Mann ist 2013 aus seiner Heimat nach Deutschland geflohen, weil er als bekennender koptisch-orthodoxer Christ im Land am Nil um sein Leben fürchtete.

Lesezeit: 4 Minuten
Seit Herbst 2013 lebt Samuel (dieser Name ist ein Pseudonym, seine wahre Identität möchte er aus Angst nicht preisgeben) nun im Westerwaldkreis. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sein Asylantrag angenommen wird, er dauerhaft in Deutschland leben darf und endlich seine Familie nachkommen kann. Doch die Mühlen der Behörden ...
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Kreis: Flüchtlingszahl hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert

Westerwaldkreis. Lange Zeit beherrschte das Thema Flüchtlinge die Medien. Doch zuletzt ist es ruhiger geworden, die Zahl neu ankommender Asylbewerber ist auch im Westerwaldkreis deutlich zurückgegangen, wie die Kreisverwaltung auf WZ-Anfrage bestätigt. Zurzeit (Stand 1. März 2017) befinden sich hier 1252 Personen im Leistungsbezug des Asylbewerberleistungsgesetzes. Zum 1. März 2015 waren es 850, vor genau einem Jahr 2118 Personen. Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit weist für den Westerwaldkreis 753 erwerbsfähige Leistungsberechtigte nach dem SGB II im Kontext mit Fluchtmigration aus (Bericht November 2016). Erkenntnisse darüber, wie viele Flüchtlinge tatsächlich in Beschäftigungsverhältnissen stehen und keine Sozialleistungen mehr beziehen, liegen der Verwaltung in Montabaur nicht vor.

„Tendenziell hat sich in den letzten Monaten die Zahl der zugewiesenen Flüchtlinge auf niedrigem Niveau stabilisiert“, teilt Kreissprecherin Alexandra Marzi mit. Seit Oktober 2016 kommen durchschnittlich rund 45 Personen pro Monat in den Kreis. Die häufigsten Herkunftsländer sind Syrien, Afghanistan, Pakistan, Irak, Somalia und Eritrea. Unter den Neuankömmlingen sind auch Familiennachzügler. Genaue Zahlen dazu gibt es nicht.

2016 wurden im Westerwaldkreis 370 ausreisepflichtige Personen zu einer freiwilligen Ausreise bewegt. 75 Personen wurden abgeschoben – 62 davon in den Westbalkan. Daneben wurde etwa 600 Personen der Flüchtlingsschutz beziehungsweise subsidiärer Schutz gewährt, die meisten von ihnen waren Syrer. Die Abarbeitung eines Asylverfahrens beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BaMF) gestaltet sich nach Auskunft der Kreisverwaltung weiterhin schwierig. Die Verfahren dauerten zwischen drei Monaten und drei Jahren. Aktuell halten sich 31 ägyptische Personen im Westerwaldkreis auf, deren Asylverfahren noch nicht abgeschlossen wurde beziehungsweise die nach einem negativen Abschluss des Verfahrens aus verschiedenen Gründen noch nicht ausgereist sind. nh

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