Plus
Höhr-Grenzhausen

Im Archiv des Keramikmuseums Westerwald gestöbert: Alte Briefe zeugen von Freundschaft in dunklen Zeiten

Von Camilla Härtewig
Alte Briefe zeugen von Freundschaft in dunklen Zeiten Foto: cam

Bei dem neuerlichen Lockdown hat auch das Keramikmuseum Westerwald in Höhr-Grenzhausen seine Pforten schließen müssen. Die Ausstellungsräume sind menschenleer, die Heizung ist abgestellt. Doch im Verwaltungstrakt herrscht emsiges Treiben. Museumsleiterin Nele van Wieringen hat die Zeit ohne Besucher, Sitzungen und Ausstellungseröffnungen unter anderem dazu genutzt, die dunkelsten Ecken im 2000 Quadratmeter großen Museumskeller zu erkunden. Dabei ist ihr eine Korrespondenz in die Hände gefallen, die sie zutiefst bewegt hat. Denn: „Diese Briefe zeigen uns, wie man sich umeinander kümmert, ungeachtet welcher politischen Überzeugung man ist, und dies sogar mit einem ganzen Ozean dazwischen.“

Lesezeit: 4 Minuten
Geschrieben hat sie US-Soldat Fred Gardener aus Chicago. Nach nach dem Ersten Weltkrieg kamen 1918 amerikanische Truppen nach Deutschland. Bis Januar 1923 besetzten sie Teile des Rheinlandes. Im Brückenkopf Koblenz, der in den Westerwald hineinragte, waren die Soldaten in mehr als 100 Orten bei der Bevölkerung einquartiert. Gardener wurde nach ...