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Irmtraut

Aus der Kleidung der Verstorbenen: Selbst genähte Bärchen trösten in der Trauer

Von Angela Baumeier
Inga Schäfer näht aus der Kleidung Verstorbener kuschlige Erinnerungsbärchen: Eine Hilfe für trauernde Menschen, die der Hobbyschneiderin oft mit dem Pullover, Hemd oder Hose auch die Geschichte ihres Angehörigen schicken.
Inga Schäfer näht aus der Kleidung Verstorbener kuschlige Erinnerungsbärchen: Eine Hilfe für trauernde Menschen, die der Hobbyschneiderin oft mit dem Pullover, Hemd oder Hose auch die Geschichte ihres Angehörigen schicken. Foto: Röder-Moldenhauer

Fast zärtlich greift Inga Schäfer nach einem Bärchen. Geschickt bringt die Hobbyschneiderin auf dem roten Herzen mit Nadel und Faden noch einen klitzekleinen, goldenen Herzaufnäher an. „Made with love“ ist darauf eingraviert. Nun ist der Erinnerungsbärchen fertig und kann auf Reise gehen – zu dem Menschen, der damit ganz besondere Emotionen teilen wird. Denn wer bei Inga Schäfer so ein 35 oder 45 Zentimeter großes Bärchen bestellt, hat einen großen Verlust erfahren. Er trauert um einen verstorbenen Menschen, der einmal das Hemd, den Pullover oder das T-Shirt trug, aus dem die 47-Jährige nun das Erinnerungsbärchen genäht hat.

Lesezeit: 3 Minuten
Rund sechs Stunden braucht Inga Schäfer, ehe das Werk vollendet ist. Jeder Bär ist ein Unikat, jeder hat seinen eigenen Stoff und Farbe – und seine ureigene Geschichte. Ihre ersten Nähversuche machte Inga Schäfer als Teenager. 13 Jahre jung war sie, lebte in Weimar und wollte sich – wie so viele ...