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Westerburg

150 Jahre DRK Westerburg: Der Idee Henry Dunants gefolgt

Von Markus Müller
Zu einer 150-Jahr-Feier gehört natürlich auch, dass man an engagierte Mitglieder erinnert, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten den Ortsverein geprägt haben, aber leider schon tot sind. Für sie zündeten die Mitglieder des Jugendrotkreuzes Westerburg kleine Lichter an. Am Gedenken und der Jubiläumsfeier nahmen unter anderem teil (von links): Landtagsabgeordnete Tanja Machalet, Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Landtagspräsident Hendrik Hering, der Präsident des DRK Rheinland-Pfalz, Rainer Kaul, Prof. Thomas Eichhorn und Ortsvereinsvorsitzender Günther Raspel.
Zu einer 150-Jahr-Feier gehört natürlich auch, dass man an engagierte Mitglieder erinnert, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten den Ortsverein geprägt haben, aber leider schon tot sind. Für sie zündeten die Mitglieder des Jugendrotkreuzes Westerburg kleine Lichter an. Am Gedenken und der Jubiläumsfeier nahmen unter anderem teil (von links): Landtagsabgeordnete Tanja Machalet, Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Landtagspräsident Hendrik Hering, der Präsident des DRK Rheinland-Pfalz, Rainer Kaul, Prof. Thomas Eichhorn und Ortsvereinsvorsitzender Günther Raspel. Foto: Röder-Moldenhauer

Die schrecklichen Erlebnisse und die mangelnde Versorgung der vielen Verletzten bei der Schlacht von Solferino zwischen Österreichern und Franzosen 1859 in der Lombardei brachten den Genfer Kaufmann Henry Dunant nicht nur dazu, spontan zu helfen. Er schrieb seine Erlebnisse und seine Hilfe als „Eine Erinnerung an Solferino“ auf, was kurze Zeit später zur Gründung des Roten Kreuzes führte. Die Idee, den Verletzten im Krieg zu helfen und die Sanitäter mit dem Zeichen des Roten Kreuzes (der umgekehrten Schweizer Nationalflagge) zu schützen, breitete sich schnell international aus. Fünf Jahre nach der Schlacht wurde die Genfer Konvention beschlossen. Und schon zehn Jahre nach Solferino wurde in Westerburg von engagierten Damen ein „Vaterländischer Frauenverein“ gegründet, der Vorläufer des bis heute bestehenden, vielfältig engagierten Ortsvereins Westerburg des Deutschen Roten Kreuzes.

Lesezeit: 4 Minuten
Bei einer so interessanten und eineinhalb Jahrhunderte umfassenden Vereinsgeschichte war es kein Wunder, das sich zur Jubiläumsfeier im Konrad-Adenauer-Gymnasium eine große Gästeschar eingefunden hatte, darunter die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Landtagspräsident Hendrik Hering. Der machte gleich deutlich, dass man immer weiß, dass menschliche Hilfe naht, wenn man das Zeichen des ...
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Vom kleinen DRK-Helfer zum Klinikchef und freiwillig tätigen internationalen Nothelfer

Als Jugendlicher entwickelte Prof. Dr. med. Thomas Eichhorn im DRK-Ortsverein Westerburg seine Passion für die Medizin. Da es damals in Westerburg noch kein Jugendrotkreuz gab, trat er in den 1960er-Jahren in den Aktiven Dienst ein. Nach dem Medizinstudium ging er zuerst als Chirurg ans Krankenhaus Hachenburg und von da in die Hals-Nasen-Ohren-Klinik in Marburg. Von 1993 bis 2015 war er dann Chefarzt der HNO-Abteilung am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus. In dieser Zeit wurde Eichhorn zum nebenbei freiwillig tätigen Internationalen Nothelfer.

Bei der Jubiläumsveranstaltung in Westerburg berichtete er jetzt von seinen Einsätzen in Tartu in Estland, wo er einen Operationskurs leitete, und in Pjöngjang in Nordkorea. Besonders ausführlich ging er auf seine Hilfstätigkeit in Wladikawkas in Nordossetien ein. Dort operierte er Kinder aus Beslan, deren Trommelfelle bei dem berüchtigten Terrorangriff auf ihre Schule im September 2004 geplatzt waren.

Danach ging es in Georgien weiter, wo der mittlerweile auch international mit Orden und Ehrenzeichen ausgezeichnete Mediziner insbesondere Kinder mit lebensbedrohlichen Tumoren behandelte.

Auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand ist Prof. Eichhorn weiterhin in Krisengebieten karitativ medizinisch tätig, zum Beispiel mit dem von ihm gegründeten Verein „Gesundheit für den Kaukasus“. „Ich habe konnte meine Ideale verwirklichen, deren Wurzeln im DRK-Ortsverein Westerburg liegen“, zog er vor den beeindruckten Jubiläumsgästen Bilanz. mm

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