Frische Kräfte für die Ordnungshüter: 300 Bundespolizisten in Diez ernannt

Der Jahrgang DIZ 20 II (Dezember) war über die komplette Ausbildung hinweg in Diez. So etwas gab es zuvor noch nie. 2,5 Jahre Diez: 2,5 Jahre Zeit, um eine besondere Bindung, trotzt anfänglichen Conona-bedingten Startschwierigkeiten, aufzubauen.

Pünktlich um 10 Uhr ertönte in der Limburger Stadthalle der Marsch aus dem Film „Police Academy“. Dieser Marsch war den Auszubildenden bestens bekannt, sind sie dazu bereits 2021 bei ihrer feierlichen Vereidigung auf Schloss Oranienstein einmarschiert – damals jedoch noch unter strengen Corona-Auflagen.

Jetzt war es zum Glück anders. Die Stadthalle Limburg war fast bis auf den letzten Platz ausgebucht. Vor den Augen von rund 900 Familienangehörigen, Freunden, Fachlehrern und ehemaligen Ausbildern wurde der Jahrgang DIZ 20 II (Dezember) vom Ausbildungsleiter und Erstem Polizeihauptkommissar Marcus Galonska an den Leiter per Kommando und Meldung übergeben.

Anders als bisher wurde die offizielle Begrüßung nicht vom Leiter des BPOLAFZ vorgenommen. Hauptkommissarin Katharina Schön trat ans Mikrofon und begrüßte alle geladenen Gäste, Freunde und Verwandte. Bevor der Leiter des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums Diez, Polizeioberrat Marcus Leuer, ans Rednerpult trat, ertönte die Musik aus dem Film „Rocky“, dargeboten vom Bundespolizeiorchester Hannover, unter der Leitung von Matthias Höfert.

„Mit der Titelmelodie ‚Rocky‘ aus dem gleichnamigen Film haben Sie den heutigen Kampf über die vollen zwölf Runden perfekt eingeleitet, und ich hoffe, dass wir nach den kommenden 2,5 Stunden mit weniger Blessuren als Rocky Balboa den Ring verlassen“, scherzte Marcus Leuer zu Beginn seiner Festrede. Polizeioberrat Leuer erinnerte an die Einstellung, ließ die vergangenen Jahre Revue passieren und verdeutlichte immer, dass es sich um den Tag der „Nochauszubildenden“ handelte.

„Passen Sie auf sich und Ihre Kollegen auf. Oft wird es für Sie heißen, mutig zu sein, wenn nämlich kein anderer in eine Situation hineingehen würde, weil sie Gefahr birgt. Wir sind die Bundespolizei. Das ist unser Auftrag: der Schutz der Bürgerinnen und Bürger und der freiheitlichen demokratischen Grundordnung, in der wir und unsere Familien leben“, gab er den Besuchern zum Abschluss seiner Festrede mit auf den Weg.

Nachdem im Februar Marcus Hahn seine Grußworte übermittelt hatte, war es nun an der Bürgermeisterin der Stadt Diez, Annette Wick, ihre Grußworte zu übermitteln. Polizeimeisteranwärterin Neuhaus und Polizeimeisteranwärter Lange sprachen stellvertretend für den Jahrgang DIZ 20 II zu den Gästen und den Kollegen. Humorvoll ließen sie die vergangenen 2,5 Jahre der Ausbildung Revue passieren. Da kam es natürlich schon einmal vor, dass aus dem Nähkästchen geplaudert und ordentlich gelacht wurde.

Mit Stolz nahm Marcus Leuer gemeinsam mit der Präsidentin der Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt/Main Kerstin Kohlmetz und Polizeidirektorin Silke Bußkamp aus Sankt Augustin direkt die Ernennungen und den Schulterstückwechsel vor. „Game of Thrones“, musikalisch dargeboten vom Orchester, leitete den eigentlichen Ernennungsakt ein.

Aufgeteilt auf die zukünftigen Direktionen, betraten die Auszubildenden die Bühne. Logistisch gesehen hatte dies im Vorfeld eine gewaltige Planung vorangestellt. Diese ging aber mehr als auf. Jeder wurde ernannt, beglückwünscht, ja sogar gefeiert. Um eine gewisse Kurzweiligkeit zu garantieren, fanden die Ernennungen in Blöcken statt. Das Orchester rund um Matthias Höfert, mit Sängerin Nicole Jukic, sorgte zwischendrin für die nötige Lockerheit.

Als Auszubildende betraten sie die Bühne und verließen sie als Polizeimeisterinnen und Polizeimeister. Natürlich wurden auch die Schulterstücke vor den Augen der Angehörigen gewechselt und alles mit dem obligatorischen „Schulterschlag“ vollzogen. Die rund drei Stunden vergingen wie im Flug, und als dann zum feierlichen Abschluss die Nationalhymne gespielt wurde, war dies ein sehr ergreifender Moment für die Anwesenden. red