Demo in Katzenelnbogen: Protest gegen „Air Defender 2023“
In einer kurzen Rede vor den etwa 25 Besuchern der Kundgebung erinnerte Alfred Weber an die Zeit des Kalten Krieges mit ihrem „Gleichgewicht des Schreckens“ und an Eisenhowers Aufrechnung dessen, was der Irrsinn des Kalten Krieges an Geld gekostet hat, das für viele soziale Aufgaben wie Krankenhäuser, Schulen, sichere Wohnungen und Infrastruktur so dringend benötigt worden wäre.
Mit Auszügen aus dem letzten Text der kürzlich verstorbenen Gründungsgrünen Antje Vollmer hob er die große politische Leistung Gorbatschows hervor, eine Abrüstungs- und Friedenswende der Sowjetunion und seiner Satellitenstaaten gewaltfrei herbeigeführt zu haben. Mit der eingeleiteten NATO-Osterweiterung habe der Westen jedoch Wortbruch gegenüber Gorbatschow und Russland begangen und so zur zunehmenden Spannung zwischen dem Westen und Russland beigetragen. Mit Antje Vollmer, betonte er, hätten die Grünen einst Umwelt- und Friedenspolitik als Einheit und Hauptaufgabe betrachtet.
Die jetzige, von den heutigen Regierungsgrünen mit geförderte Politik befeuere und verlängere dagegen den Krieg mit Waffenlieferungen und führe damit auch einen Krieg gegen das Klima. Denn der Krieg, aber auch das Manöver „Air Defender 2023'“ verschlimmere die globale CO2-Bilanz in großem Maße. Deshalb verstehe er nicht, warum Klimaaktivisten wie Fridays for Future sich nicht dem Protest gegen den Krieg und die sowohl militärische als auch außenpolitische Aufrüstung anschlössen.
Abschließend plädierte Weber dafür, an die vom Krieg bedrohten Kinder zu denken und sich zu fragen, ob nicht jedes einzelne getötete Kind eine „unanfechtbare Anklage gegen die, die den Krieg anfangen“, stellen sollte. Alfred Weber sagte: „Anklage aber vor allem gegen die, die die Waffen für das Schlachtfeld entwickeln, herstellen und daran verdienen.“ Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer untereinander und mit einem Bürger mit sehr gegenteiliger Meinung. red