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Diez

Zeitzeuginnen jüdischen Lebens in Diez: Am Sabbat waren Arbeit und das Rauchen tabu

Hermann, Ernie und Ruth in New York im Jahr 1941. In den USA hatten die Geschwister ihr neues Leben mit viel Selbstbewusstsein angenommen.
Hermann, Ernie und Ruth in New York im Jahr 1941. In den USA hatten die Geschwister ihr neues Leben mit viel Selbstbewusstsein angenommen. Foto: privat

Die Jüdinnen Herta Adler und Ruth Stern Glass Earnest sind mit ihren Familien aus dem nationalsozialistischen Diez in die USA emigriert. In einer vierteiligen Reihe von Jens Reutzel (Arbeitskreis Stolpersteine) sollen ihre umfangreichen Kindheitserinnerungen an ihre Diezer Zeit geordnet und zusammengefasst werden. Heute: Der Sabbat.

Lesezeit: 3 Minuten
Herta und Ruth waren beide über 80 Jahre alt, als ihre Erinnerungen 1997 und 2010 veröffentlicht wurden. Es ergeben sich detaillierte Einblicke in das Leben zweier jüdischer Familien und ihrer orthodox ausgerichteten Gemeinde. In beiden Familien spielte die Religion eine tragende Rolle. Es wird außerdem deutlich, was Herta und Ruth ...
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Ein Ruhetag wird eingelegt

Worum geht es beim Sabbat eigentlich? Der siebte Tag der Woche ist für die Jüdinnen und Juden der Sabbat, der Samstag. Er beginnt am Freitagabend mit dem Sonnenuntergang. Am Freitag wird die Wohnung gereinigt und geschmückt, es wird gebadet und sich festlich angezogen.

Gute Speisen werden gekauft und zubereitet, besonders Challa (Hefezopf) und Wein. Den Frauen des Hauses kommt bei der Begrüßung dieses Tages eine besondere Rolle zu: wie eine Braut mit Schleier zünden sie die Sabbatkerzen nach Anzahl der Familienmitglieder über 13 Jahren an, die bereits die Bar/Bat Mizwa erhalten haben.

Diese ist vergleichbar mit der evangelischen Konfirmation. Über den Kerzen sprechen sie den Segen. Danach wird das Abendgebet in der Synagoge gehalten. Man eilt dann schnell nach Hause zum Essen. Auch am Samstagvormittag geht die Familie in den Sabbatgottesdienst. Der Tag ist der Ruhe gewidmet und ist sehr erholsam.

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