Limburg

Wegen innerdienstlicher Gründe: Prozess über Anstiftung zu Selbstmord verschoben

Ein Mann soll gezielt psychisch labile Frauen gesucht haben, um sie zur Selbsttötung zu bewegen. Vor dem Landgericht Limburg geht es nun um Mord.
Ein Mann soll gezielt psychisch labile Frauen gesucht haben, um sie zur Selbsttötung zu bewegen. Vor dem Landgericht Limburg geht es nun um Mord. Foto: dpa

Das Landgericht Limburg hat den zweiten Prozess gegen einen Mann verschoben, der psychisch labile Frauen aus Bayern und Bremen zur Selbsttötung gedrängt haben soll. Der Vorsitzende der zuständigen Kammer habe die Termine aufgehoben, sagte ein Justizsprecher am Dienstag.

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Ursache seien „innerdienstliche Gründe“, die zur Wahrung von Persönlichkeitsrechten nicht offengelegt werden könnten. Laut Gericht fallen darunter beispielsweise Fälle, in denen absehbar ist, dass ein Richter einen Prozess nicht zu Ende führen kann. Neue Termine liegen noch nicht vor.

Im Limburger Landgericht sollte ab kommenden Montag, 3. Mai, gegen den Mann verhandelt werden. Laut Anklagebehörde soll der Deutsche in Selbsthilfegruppen im Internet nach psychisch labilen Opfern gesucht haben. Eine der Frauen brachte sich um. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor allem Mord und versuchten Mord vor.

Bereits im vergangenen Herbst war gegen den heute 62-Jährigen verhandelt worden, von Anfang an lief der Prozess stockend. Mehrfach stellte die Verteidigung einen Antrag auf Aussetzung des Verfahrens, unter anderem, weil der Angeklagte von einem Kamerateam bedrängt worden sein soll. Schließlich platzte der Prozess wegen pandemiebedingter Terminprobleme.