Vom Stadtjugendpfleger zum Studiendirektor: Trauer um im Alter von 66 Jahren gestorbenen Michael Bender
Geboren in Diez, bestand er 1975 das Abitur an der Limburger Tilemannschule und studiert nach dem Wehrdienst Erziehungswissenschaften an der Uni Gießen. Seine erste Stelle fand Michael Bender bei der Stadt Limburg, wo er bis 1992 zehn Jahre lang als Jugendpfleger Pionierarbeit leistete.
Mit der Note 1,0 absolvierte er 1994 ein zweijähriges Referendariat an der Adolf-Reichwein-Schule, wo er seine Lebensaufgabe fand und 2015 als Studiendirektor zum Abteilungsleiter an der Fachschule für Sozialwesen und der Höheren Berufsfachschule für Sozialassistenz aufstieg.
„Michael Bender war ein sehr innovativer Kollege, der vor Initiativen rund um Erzieherausbildung nur so sprühte, der immer neue Ideen hatte und diese auch mit großem Einsatz strukturiert und kompetent umsetzte“, charakterisierte Schulleiter Ralf Abel den hilfsbereiten und umgänglichen Kollegen.
Unter zahlreichen Beispielen nannte Abel die Teilnahme von Erzieherinnen und Erziehern an Austauschprogrammen in zehn europäischen Ländern, die Etablierung der Erlebnispädagogik an der Schule, den Aufbau von Kooperationen mit Vitos Kalmenhof und Lebenshilfe Limburg-Diez sowie das Modellprojekt „Quereinstieg“ mit der Stadt Wiesbaden, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Der hessische Kultusminister wurde auf Michael Bender aufmerksam und machte sich die Kompetenz des Pädagogen von 2003 bis 2010 in der Fachabteilung Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege zunutze. Im sozialpädagogischen Berufsfeld arbeitete er an der Bildung Benachteiligter wie auch an der Entwicklung von Lehrplänen und Verordnungen mit. In seiner Schule war der Lehrer im Vorstand des Fördervereins sozialpädagogischer Berufe tätig.
Besonders lag Bender die Hilfe für straffällige junge Menschen am Herzen. Seit der Gründung am 23. Januar 1992 arbeitete er im Vorstand des Vereins Jugendhilfe Limburg-Weilburg mit, den er 27 Jahre umsichtig und engagiert als Vorsitzender führte. Als Anerkennung für seinen langjährigen Einsatz dankte ihm 2012 Ministerpräsident Volker Bouffier mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen.
„Es gibt sicher schönere Hobbys, als für Straffällige tätig zu sein, und es ist außergewöhnlich, eine solche Aufgabe ehrenamtlich zu tun“, würdigte damals Landrat Manfred Michel die Verdienste Benders. Der in Hundsangen wohnende Lehrer dürfe sich als einer der wenigen Rheinland-Pfälzer einer hessischen Auszeichnung rühmen. Es gelte, Benders positives Wirken für die Gesellschaft zu honorieren, benachteiligten Jugendlichen beizustehen, die Hilfe brauchten, mit einer neuen Chance den richtigen Weg zu finden.
Michael Bender war ein humorvoller und warmherziger Mensch. Um ihn trauern ungezählte Menschen, denen er berufliche und menschliche Grundlagen für ein gelingendes Leben vermittelte. Er hinterlässt seine Ehefrau Ulrike, und zwei Kinder mit ihren Familien, darunter zwei Enkelkinder. Die Trauerfeier für den Verstorbenen findet am morgigen Freitag, 21. Januar, um 14.30 Uhr, die Urnenbeisetzung zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Friedhof in Hundsangen statt.