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Weilburg/Beselich

Tod in der Klinik: Wenn Angehörige in Corona-Zeiten keinen Abschied nehmen können

Von Olivia Heß
Patienten in Kliniken können derzeit keine Besucher empfangen. Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Mensch im Sterben liegt.
Patienten in Kliniken können derzeit keine Besucher empfangen. Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Mensch im Sterben liegt. Foto: DPA

Am Montagmorgen um halb 9 klingelt bei Ulrich Arendt (Name von der Redaktion geändert) das Telefon. Eine Oberärztin des Weilburger Kreiskrankenhauses ist in der Leitung. Sie muss eine traurige Nachricht übermitteln: Mit 90 Jahren ist Arendts Mutter kurz zuvor an Corona verstorben. In seine Trauer mischt sich der Schmerz, dass er sich nicht von der Mutter verabschieden konnte.

Lesezeit: 4 Minuten
Rückblende: Es ist kurz vor Weihnachten, als die 90-Jährige sich im Altenheim mit dem Krankheitserreger infiziert. Bis dahin, so erzählt ihr einziger Sohn Ulrich Arendt aus Beselich, sei sie noch bei guter Gesundheit gewesen. Vorerkrankungen hatte sie keine, gönnte sich gar hin und wieder einen Spaziergang außerhalb des Limburger Seniorenheims, ...
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Regelungen in den beiden anderen Krankenhäusern

Generell können auch im St.-Vincenz-Krankenhaus Limburg aktuell nur Angehörige von Patienten, die im Sterben liegen, das Haus betreten. Das Tragen einer FFP2-Maske und ein Antigentest sind dabei Pflicht, bei Corona-Patienten dazu das Tragen von Schutzkleidung.

Die Besuche könnten nur in individueller Rück- und Absprache mit der betreffenden Station stattfinden, sagt Pressesprecherin Nicola von Spee. Dies werde in Abhängigkeit von der Situation auf Station und dem Gesundheitszustand des Patienten individuell gehandhabt. „Wir versuchen, eine für alle Beteiligten befriedigende Lösung möglich zu machen, soweit es unter diesen Umständen realisierbar ist“, heißt es aus Limburg.

Ähnlich wird dies auch im Vitos-Klinikum in Weilmünster gehandhabt. Bei Patienten in kritischer Lage entschieden die Mediziner, wie viel Besuch trotz eines generellen Besuchsverbots möglich sei. Eine konkrete Regel gebe es nicht. „Wir versuchen, was von Patienten und Angehörigen gewünscht wird, zu ermöglichen“, erklärt Vitos-Sprecherin Susanne Rosa. Gleichzeitig müsse für alle so viel Infektionsschutz wie möglich gewährleistet werden. Zudem sei es nicht immer einfach, eine Prognose für den Verlauf der Krankheit abzugeben.

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