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Rhein-Lahn

Stößt das Ehrenamt an seine Grenzen? Feuerwehrleute im Dauerstress: Das sagen Wehrleiter aus dem Rhein-Lahn-Kreis über die Belastbarkeit ihrer Einsatzkräfte

Fast täglich mussten die Feuerwehren im Raum Hahnstätten in der vergangenen Woche ausrücken, um Feldbrände zu löschen. Die Nerven sind angespannt. Dies hat Auswirkungen auf das Privat- und Berufsleben.  Foto: Uli Pohl
Fast täglich mussten die Feuerwehren im Raum Hahnstätten in der vergangenen Woche ausrücken, um Feldbrände zu löschen. Die Nerven sind angespannt. Dies hat Auswirkungen auf das Privat- und Berufsleben. Foto: Uli Pohl

Am Freitagnachmittag der jüngste Einsatz in Flacht. Ein Stoppelfeld brennt. Die Feuerwehren sind im Einsatz. In Flammen stehende Felder, Starkregen, Überschwemmungen, Verkehrsunfälle oder Wohnhausbrände: Die Einheiten im Rhein-Lahn-Kreis waren in den vergangenen Wochen nicht nur durch die anhaltenden Feuer auf den Erntefeldern gefordert. Die ehrenamtlichen Rettungskräfte verfügen über eine hohe Einsatzbereitschaft, doch zeigen die Einsätze bei den Feldbränden an der unteren Aar, dass die Belastbarkeit der Feuerwehrleute an ihre Grenzen stößt. So waren Feuerwehrleute aus Hahnstätten und Umgebung am vergangenen Dienstag zwölf Stunden lang im Einsatz.

Lesezeit: 5 Minuten
Seit Anfang Juli wurden sie mehrfach die Woche gefordert. Dies hat Auswirkungen auf das Privatleben, die Familie, den Arbeitsplatz und vieles mehr. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass das Ehrenamt an seine Grenzen stößt. So schilderte Johannes Mack, stellvertretender Wehrleiter der ehemaligen VG Hahnstätten, schon vor Tagen die Situation in ...
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Warum sind teils Traktoren für Feldbrände verantwortlich?

Bei einigen Feldbränden in den vergangenen Wochen waren teils landwirtschaftliche Maschinen der ausschlaggebende Grund, warum die Felder Feuer gefangen haben. Der Kreisbauernverbandsvorsitzende Horst Klöppel erklärt, dass nur mal ein Lager defekt sein und heiß laufen müsse. Wenn dann heißes Fett auslaufe, könne es zu einer Entzündung kommen.

Als Beispiel führt er auch einen Häcksler an, ein relativ schnell laufendes Gerät. Hierbei könne es durch einen Stein zu einem Funkenflug kommen. Bei der derzeitigen Trockenheit reichten wenige Funken für einen Brand aus. Klöppel weiß, dass es wenige Chancen gibt, vorbeugend vorzugehen. Landwirte könnten immerhin Feuerlöscher an den Maschinen mitführen, um schnell eingreifen zu können. Auch seien Pflege und Sauberkeit der Maschinen ratsam. srö

Bei Grillfeuern und Gasbrennern ist Vorsicht geboten

Der Kreisfeuerwehrverband Rhein-Lahn informiert darüber, dass auch Bürger die Feuerwehren unterstützen können, indem sie im Umgang mit Feuer und anderen brandauslösenden Geräten und Tätigkeiten im Freien besonders vorsichtig sind. Hierunter fallen unter anderem Grillfeuer, heiße Motoren auf Wiesen und Feldern, Gasbrenner zur Unkrautvernichtung. Zudem sollen entsprechende Verbote beachtet und bei Verdacht auf einen Brand umgehend der Notruf 112 gewählt werden.

Der Kreisfeuerwehrverband bittet zudem die Arbeitgeber der ehrenamtlichen Einsatzkräfte um Geduld und Verständnis für die hohen Einsatzzahlen. Außerdem wünscht der Verband allen Helfern allzeit eine gute Heimkehr von den Einsätzen.
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